Globus Vieles neu bei Globus

 Die Saarländer wachsen trotz des coronabedingten Umsatzeinbruchs in der Gastronomie und wollen bei der Expansion ordentlich Gas geben.

Freitag, 06. November 2020 - Management
Sonja Plachetta
Artikelbild Vieles neu bei Globus
Bildquelle: Globus

Globus sortiert sich neu: neuer geschäftsführender Gesellschafter, neue Geschäftsführung, neue Markenstrategie. So sieht sich das Familienunternehmen aus dem Saarland gut aufgestellt für die Zukunft. Beim Rückblick auf das abgelaufene Geschäftsjahr, das Ende Juni endete, zeigten sich der neue geschäftsführende Gesellschafter Matthias Bruch (Foto) und der neue Sprecher der Geschäftsführung Globus SB-Warenhaus, Jochen Baab, sehr zufrieden mit der Entwicklung – und das, obwohl manche Häuser wegen der Schließung zu Beginn der Corona-Pandemie im Bereich der Gastronomie einen Umsatzrückgang von bis zu 30 Prozent verkraften mussten. „Unsere Stärken wie Eigenproduktion und Kundenorientierung haben sich gerade auch in turbulenten Zeiten bewährt“, unterstrich Matthias Bruch.

Insgesamt hat die Globus-Gruppe im Geschäftsjahr 2019/2020 ihren Umsatz um 3,2 Prozent auf 7,95 Milliarden Euro gesteigert. Das Ebit legte um 64 Millionen auf 284 Millionen Euro zu. Die deutschen SB-Warenhäuser bewegten sich mit einem leichten Plus von 0,3 Prozent auf 3,38 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau – genauso wie die Märkte in Tschechien (1,06 Milliarden Euro). Wachstumstreiber waren die russischen Globus-Hypermärkte, die ein starkes Wachstum von 9,6 Prozent auf 117,28 Milliarden Rubel (knapp 1,3 Milliarden Euro) aufweisen. Coronabedingt habe es dort vor allem im E-Commerce außerordentliche Zuwächse gegeben, sagte Bruch. Die E-Commerce-Umsatzanteile lägen im Schnitt bei bis zu 2 Prozent des Gesamtumsatzes, im umsatzstärksten Haus in Krasnogorsk sogar bei mehr als 5 Prozent. Auch im kommenden Geschäftsjahr will Globus in Russland expandieren. Dank des neuen Logistikzentrums in Puschkino sieht Bruch das Unternehmen dafür sehr gut vorbereitet.

In Deutschland hofft Globus auf die Übernahme von 16 Real-Standorten. „Wir sind in der heißen Phase der Verhandlungen mit X+Bricks“, sagte Jochen Baab, Chef des deutschen SB-Warenhausgeschäfts. „Wir haben ein gutes Angebot abgegeben und denken, dass wir gute Chancen haben, den Zuschlag zu bekommen.“ Perspektivisch hält Baab eine Zahl von 60 bis 70 Globus-SB-Warenhäusern in Deutschland für realistisch. Unabhängig von den Real-Märkten sind die Bauarbeiten für neue Märkte in Eschborn und Neunkirchen gestartet, weitere Standorte sind in Trier und Wittlich geplant. „Wir trauen uns eine größere Expansion zu“, sagte Baab. Das liege auch an den besseren Einkaufskonditionen, die Globus durch die Mitgliedschaft in der Einkaufskooperation RTG erziele. Einen neuerlichen Vorstoß auf die Kleinfläche, wie mit dem eingestellten Konzept Fridel geschehen, erteilte Baab dagegen eine Absage.