Trend 2020 Darmgesundheit ist salonfähig geworden

Wer sich mit den aktuellen Megatrends der Ernährung beschäftigt, kommt auch 2020 nicht am Thema Gesundheit vorbei. Im Vergleich zu den vergangenen Jahren wird es jedoch konkreter.

Dienstag, 21. Januar 2020 - Management
Silke Wartenberg
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Das Gesundheitsverständnis der Verbraucher ist in den letzten Jahren enorm gestiegen, und der Ansatz, „vorbeugen ist besser heilen“, setzt sich immer mehr durch, sagt Julia Büch, Analystin beim Marktforschungsunternehmen Mintel. „Wir sehen, dass sich tatsächlich auch jüngere Verbraucher heute bereits Gedanken über den Zusammenhang zwischen Ernährung und Gesundheit beziehungsweise Ernährung und Krankheit im späteren Leben machen.“ Seit mehr darüber bekannt ist, wie Darm und mentale Gesundheit zusammenhängen, ist das Thema Verdauung kein Tabuthema mehr, so Büch. Es sei sogar zum Star geworden, wenn es darum geht, funktionelle Lebensmittel zu bewerben. Entsprechend lang ist die Liste neuer Produkte, die das Thema Verdauung prominent herausstellen, wie Gastro- oder Verdauungsshots. Auch die Anzahl der Markteinführungen pro- und prebiotischer Produkte nimmt weiter zu. Und dies betrifft längst nicht mehr nur das angestammte Molkereisortiment. Sowohl Start-ups als auch große Unternehmen springen auf den Trend auf, wie beispielsweise die Kellogg’s „Happy Inside“-Range zeigt. Auch fermentierte Produkte werden stark nachgefragt. So ist Sauerkraut mit frischem Flavour modern interpretiert in den USA, in Australien und in Asien äußerst populär.

Gen Z, die Kunden von morgen
Die Generation Z, geboren etwa zwischen 1995 und 2005, hat Gesundheits- und Nachhaltigkeitsthemen längst für sich entdeckt und gilt zudem schon jetzt als eine der kaufkräftigsten Generation im Westen. Somit gilt es, ihnen auch im stationären Handel zunehmend Aufmerksamkeit zu schenken. Durchschnittlich 365 US-Dollar haben Jugendliche für eigene Kaufentscheidungen pro Quartal zur Verfügung, sagt Concept Designerin Laura Maria Rudolph vom Beratungsunternehmen Food Professionals Köhnen. Noch ist die Generation in ihrer Findungsphase und Studien zeigen viele widersprüchliche Aussagen. Eins steht jedoch jetzt bereits fest: Essen wird für die jungen Verbraucher noch individueller als es derzeit bereits ist. Gefragt sind Produkte, mit denen man sich selber darstellen kann, beispielsweise mit proteinreichen Produkten als überzeugter Fitnessmensch oder mit regionalen und unverpackten Produkten für Umweltbewusste. „Die Zeit der großen Marken, der breiten Zielgruppen und der Massenware geht mit dieser Generation langsam aber sicher vorbei“, prognostiziert Rudolph.