Technik Smart einkaufen

Noch ist E-Food ein Nischenmarkt. Doch er wächst. Damit Verbraucher auch in Food-Online-Shops Preis-Transparenz erhalten, ist das Start-up Onsuma gegründet worden.

Donnerstag, 19. Juli 2018 - Management
Martin Heiermann
Artikelbild Smart einkaufen
Bildquelle: Onsuma

In der zweite Maihälfte war es soweit. Onsuma ging im Internet an den Start. Doch zunächst wurde nur eine geschlossene Version des Online-Dienstes, eine so genannte Beta-Version, im Netz freigeschaltet. Der eigentliche Start des digitalen Einkaufsassistenten steht noch aus. Der Web-Dienstleister will den Verbrauchern die kostenlose Möglichkeit bieten, den Online-Einkaufskorb mit den preisgünstigesten Lebensmitteln zu füllen. Im August jedenfalls will das Team von Onsuma soweit sein. Das kündigt Angelo Canzaniello, einer der Gründer, an. Bis dahin wird getestet. Mit dabei sind schon jetzt rund 150 internetaffine User, die die Dienstleistung und den Algorithmus unter die Lupe nehmen, Warenkörbe ausprobieren und ihre Rückmeldungen an das Unternehmen weitergeben. Mit dabei sind auch jetzt schon die E-Food-Anbieter Allyouneed Fresh, Mytime.de, Food.de und Freshfoods, allesamt Pure Player. Sie bringen ein Volumen von rund 40.000 Artikel ein, die die Kunden bestellen können. Wird der Start in der zweiten Jahreshälfte erfolgreich sein, so Canzaniello, sollen weitere Food-Online-Shops hinzukommen, beispielsweise Bringmeister, Edeka24, Real.de oder Getnow.de. Auch mit Rewe, Picnic und einer Drogeriekette gab es wohl schon Gespräche.

Mit Aldi und Lidl

Auch Aldi und Lidl kennen Onsuma. Seit Januar 2018 ist der Dienstleister ausgewähltes Start-up des Starbuzz Accelerators für „Digital Commerce and Logistics“. Dort sitzen in der Jury unter anderem Vertreter von Aldi Süd, Tengelmann Ventures, Lidl E-Commerce International, Allegro Invest / Fressnapf, der NRW-Bank, der Hochschule Ruhr West.

Ziel des intelligenten Einkaufsassistenten ist es, breite Preis- und Markentransparenz beim Online-Food-Einkauf zu schaffen. Wie bei jedem anderen Online-Supermarkt sollen die User auf Onsuma.de zunächst ihren Warenkorb mit Produkten füllen. Dabei können sie entweder klassisch Produkte durch die Suche beziehungsweise durch das Stöbern in den Kategorien dem Warenkorb hinzufügen oder durch den Einsatz der Quicklist. Diese besteht aus bereits vorhandenen Einkaufslisteneinträgen und Produktpräferenzen, also beispielsweise bio oder vegan. Mit dem gefüllten Warenkorb geht es dann in den Einkaufsvergleich.

Drei Köpfe stehen hinter der Onsuma

Angelo Canzaniello (mi.) ist Gründer und CEO. Er war als Strategieberater in den Bereichen des Supply Chain Innovation und des Strategic Foresight Managements Mit Aldi und Lidl Auch Aldi und Lidl kennen Onsuma. Seit Januar 2018 ist der Dienstleister ausgewähltes Start-up des Starbuzz Accelerators für „Digital Commerce and Logistics“. Dort sitzen in der Jury unter anderem Vertreter von Aldi Süd, Tengelmann Ventures, Lidl E-Commerce International, Allegro Invest / Fressnapf, der NRW-Bank, der Hochschule Ruhr West. Handel Technik tätig. Mitgründer und CTO (Chief Technical Officer) ist Michael Haase (l.). Er hat Erfahrungen im Bereich verteilter Systeme, Cloud Computing, Künstlicher Intelligenz. Eduard Piazza ist Art Director und die kreative Ader des Teams.

Preis und Verfügbarkeit
Die Plattform vergleicht den gesamten Warenkorb bei kooperierenden Shops und liefert dem User eine Übersicht der unterschiedlichen Gesamtpreise. Gleichzeitig hat der User die Möglichkeit, einzelne Produkte zu tauschen, falls der ausgewählte Online-Supermarkt günstigere Alternativen im Angebot hat. Auch Ersatzprodukte können so vor dem Checkout nochmals gewählt werden. Allerdings geht es bei Onsuma nicht nur um den Preis, sondern auch um die Verfügbarkeit und die Vergleichbarkeit der Produkte. Hat ein Webshop eine bestimmt Marke nicht, wird ein Alternativangebot offeriert. Ob dieses dann dem Kunden gefällt, kann er selbst bestimmen. Der Kunde erhält also nicht nur Infos zum Preis, sondern auch zur Zusammensetzung des Warenkorbs. Besonders auch bei Frische-Produkten sowie Brot und Backwaren spiele das eine Rollen, so Canzaniello. Abschließend entscheidet sich der User für eines der Online-Angebote. Onsuma übermittelt den gesamten Warenkorb dann an den jeweiligen Shop, sodass der User seinen Kauf auf der Seite des Händlers direkt abschließt.