Technik Zur Kasse, bitte !

Eine aktuelle Studie beschäftigt sich mit der Verbreitung und Nutzung von Kassensystemen im Handel. Überraschend zeigt sich hier eine sehr heterogene Struktur.

Donnerstag, 17. Mai 2018 - Management
Martin Heiermann
Artikelbild Zur Kasse, bitte !
Bildquelle: VLOG, Valora

Wie sieht der Markt für Kassensysteme in Deutschland aus? Welche Handelsunternehmen setzen Kassensysteme ein, und welche Systeme sind das? Oder auch: Welche Anforderungen haben die Händler im Zeitalter der Digitalisierung an ihr Kassensystem? Mit der Befragung hat jetzt das Forschungsinstitut ibi Research an der Universität Regensburg den Status-quo beim Einsatz dieser Technik abgefragt. Die Ergebnisse der Studie zeigen einen sehr kleinteiligen Markt. Ein interessantes Ergebnis: Ein großer Teil der befragten Unternehmen nutzt überhaupt kein modernes Kassensystem. Die Befragung wurde online-bezogen durchgeführt und initiiert durch CCV Deutschland, ein Anbieter von Bezahllösungen. Das Unternehmen wollte wissen, wie wichtig die Kasse eigentlich für die unterschiedlichen Händler ist und wie sehr sich das einzelne Handelsunternehmen mit der Anschaffung beschäftigt.

Von den Unternehmen, die ein Kassensystem im Einsatz haben, nutzen knapp die Hälfte ein über vier Jahre altes System, immerhin 38 Prozent ein über sechs Jahre altes System. Der Markt ist dabei sehr heterogen: 89 Unternehmen gaben 59 unterschiedliche Herstellernamen und Anbieter von Kassensystemen an, die im jeweiligen Unternehmen derzeit im Einsatz sind. Das war ein sehr überraschendes Ergebnis, zumal das Alter mancher Systeme vermuten lässt, so die Studie, dass einige von ihnen unter Umständen nicht mehr den verschärften rechtlichen Anforderungen an Kassensysteme entsprechen.

Ohne Kartenzahlung
Kartenzahlungen, so die Studie, akzeptiert die Mehrzahl der Befragten. Bei 21 Prozent muss der Kunde aber auf die Bezahlung mit Girocard oder Kreditkarte verzichten, denn sie wird von diesen Händlern nicht angeboten. Die Hälfte der befragten Unternehmen nutzt ein Computer-basiertes Kassensystem, 10 Prozent verwenden Tablet-basierte Systeme. Dass 40 Prozent der Befragten gar kein Kassensystem nutzen, ist allerdings erstaunlich. Als wesentlicher Grund für das Fehlen einer elektronischen Kasse wurde angegeben, dass es wenig Bareinnahmen gebe. In vielen Fällen werde, so die Befragten, der Verkauf über Rechnung abgewickelt; die Anschaffung eines Kassensystems sei deshalb nicht lohnenswert. Von denjenigen, die kein Kassensystem nutzen, planen aber 19 Prozent eine Anschaffung innerhalb der nächsten sechs Monate. Von den jetzigen Kassensystem-Nutzern wollen im gleichen Zeitraum neun Prozent eine Neuanschaffung umsetzen.

Der Entscheidungsprozess für die Anschaffung eines neuen Kassensystems läuft dabei relativ kurzfristig ab: Nur 25 Prozent der Befragten benötigen mehr als sechs Monate, um in dieser Frage eine Entscheidung zu finden. Als Gründe für eine Neuanschaffung wurden vor allem zwei Aspekte genannt. Zum einen die mit einem modernen Kassensystem verbundene Effizienz, also eine schnellere und einfachere Bedienung, zum anderen das Fehlen benötigter Funktionalitäten im Altsystem.