Regional-Star 2018 Kategorie - Kooperation

Konzepte, die auf eine Zusammenarbeit zwischen Handel und Produzenten sowie Landwirten setzen.

Donnerstag, 18. Januar 2018 - Management
Lebensmittel Praxis
Artikelbild Kategorie - Kooperation
Allgäuer Heumilch
Bildquelle: Edeka Südwest, Rewe Süd, Vion
Edeka Südwest Fleisch, Rheinstetten

Tierwohl-Markenfleisch
Regionale Erzeugung in Verbindung mit artgerechterer Tierhaltung ist das Besondere an der Marke Hofglück der Edeka Südwest Fleisch. Gemeinsam mit der EZO Süd (Erzeugergemeinschaft Süd für besonders artgerechte und umweltschonende Tierhaltung) und dem Deutschen Tierschutzbund e. V. erarbeitete der Produktionsbetrieb der Edeka-Regionalgesellschaft strenge Richtlinien für das Markenfleischprogramm und startete 2015 den Verkauf an den Bedientheken in ausgewählten Edeka-Märkten. Jeder der aktuell rund 30 regionalen Hofglück-Landwirte wird nach den Kriterien des Deutschen Tierschutzbundes zertifiziert. Die Landwirte bieten ihren Schweinen mit 1,5 qm pro Tier mehr Platz als üblich, Langstroh, Außenklimakontakt durch eine offene Stallseite oder einen Auslauf ins Freie und gentechnikfreies Futter, das größtenteils selbst angebaut wird. Alle Erzeuger und sämtliche Schlachthöfe befinden sich im Absatzgebiet der Edeka Südwest. Die Transporte zwischen beiden dürfen nicht länger als 200 km bzw. vier Stunden betragen. Verarbeitet wird das Fleisch dann komplett im Fleischwerk von Edeka Südwest in Rheinstetten bei Karlsruhe. Die Marke Hofglück ist mit zwei möglichen Sternen des Labels „Für Mehr Tierschutz” gekennzeichnet. Mittlerweile konnte die Zahl der belieferten Märkte gesteigert und das Sortiment auf die Bereiche Fleisch sowie Wurst in Selbstbedienung erweitert werden. Die Zahl der gesichert abgenommenen Schweine pro Woche stieg von 120 Schweinen Ende 2015 auf 750 Schweine Ende 2017. Das Ziel für 2018 sind 1000 Schweine pro Woche. Dafür soll weiteren Landwirten die Teilnahme ermöglicht werden.

Zum Konzept
  • Marke für regionalesSchweinefleisch aus artgerechterer Tierhaltung.
  • Zertifizierung nach Premium- Stufe des Labels „Für Mehr Tierschutz“
  • Produkte für Theke und SB

Rewe Zweigniederlassung Süd, Eching

Allgäuer Heumilch
Eine Krise kann auch eine Chance bedeuten. Das beweist das Konzept der Allgäuer Hofmilch. Nachdem 2014/2015 der Milchpreis auf einen Tiefpunkt von 23 ct/l sank, war auch im Allgäu die Existenz vieler Landwirte bedroht. Die Jungunternehmer Matthias Haug und Johannes Nussbaumer sahen in dem Konzept der Heumilch eine lukrative Nische, um die Krise zu meistern. Da es keine eigenständige Molkerei im Allgäu gab, die den LEH beliefern konnte, gründeten sie kurzerhand selbst eine, die nachhaltiges Wirtschaften und eine faire Bezahlung der Landwirte zur Bedingung macht. Bereits im Planungsstadium konnten die Unternehmer Anfang 2015 die Rewe Region Süd als Partner gewinnen. Sie gab eine verbindliche Abnahme-Zusage und bereitete somit einen sicheren Weg für den Start der Allgäuer Hof-Milch-Molkerei. 48 Landwirte sind an dem Projekt beteiligt. Ihre Tiere genießen eine besondere, traditionelle Fütterung: im Sommer Gräser und Kräuter auf der Weide, im Winter Heu. Ergänzend gibt es Getreideschrot. Auf Silage wird ganz und gar verzichtet. Die Milch ist gentechnikfrei. Dafür erhalten die Landwirte einen vertraglich zugesicherten Milchpreis von 40 ct/l. Es wurden überwiegend Landwirte unter Vertrag genommen, die keinen Anbindestall betreiben. Zudem möchten die Partner das Umdenken in der landwirtschaftlichen Tierhaltung fördern, in dem sie auch Klein- und Kleinstlandwirte mit Anbindehaltung unter Vertrag nehmen und sie zu regelmäßigem Weidegang und Auslauf verpflichten.

Zum Konzept
  • Heumilch aus dem Allgäu
  • Neue Molkerei garantiert fairen Milchpreis, langfristige Verträge in Kooperation mit Rewe Süd
  • Ziel: Umdenken in der landwirtschaftlichen Tierhaltung fördern

Vion, Buchloe

Rindfleisch für Bayern
Bayern sind anspruchsvoll: 64 Prozent der Verbraucher bevorzugen dort Fleisch aus Programmen mit einem höherem Maß an Tierwohl, 77 Prozent jenes von bayerischen Landwirten. Das richtige Umfeld also für ein Markenfleischprogramm, das aktuelle Trends wie Regionalität, Tierwohl, Nachhaltigkeit, Qualität und Transparenz miteinander verknüpfen soll. „Simmental Pur“ bezeichnet Premium-Rindfleisch mit ausschließlich durchgängig bayerischer Herkunft, das von mittelständischen bäuerlichen Familienbetrieben nachhaltig erzeugt, von Vion zu Qualitätsrindfleisch verarbeitet und exklusiv über die Bedientheken der Rewe-Region Süd vermarktet wird. Der Name steht dabei für die traditionelle bayerische 2+1 Doppelnutzungsrasse Simmentaler (Milchproduktion, Fleischproduktion und Kulturlandschaftserhalt in der Region). Die Rasse steht für zartmarmoriertes Fleisch, das leicht haselnussig, frischwürzig und aromatisch schmeckt. Im Rahmen der Zertifizierung „Geprüfte Qualität Bayern“ werden die Erzeuger-Betriebe regelmäßig u. a. auf spezielle Anforderungen hinsichtlich Stallklima, Beleuchtung, Pflege der Tiere und Futtermittel kontrolliert. Die Transportwege liegen bei überwiegend unter 100 km. Seit Mai 2017 wird Simmental Pur mit ausgeweitetem Konzept auch an alle bayerischen Rewe-Filialen SB-verpackt im Premium-Selbstbedienungsbereich vermarktet.

Zum Konzept
  • Premium-Rindfleisch mit ausschließlich durchgängig bayerischer Herkunft
  • Transportwege unter 100 km
  • Vermarktung über Rewe Theken und Premium-SB in Bayern

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