Eigenmarken Der kleine Unterschied

Egal ob dm, Lidl oder Rewe: Die Handelsmarke hat ihren festen Platz in den Regalen. Aber ihr Image hat sich enorm verändert. Das Handelsmarken-Forum 2018 geht diesem neuen Bild nach.

Donnerstag, 14. Dezember 2017 - Management
Claudia Blum/Andrea Kurtz
Artikelbild Der kleine Unterschied
Bildquelle: Thomas Hauss

Vom Low-Cost-Produkt zum Image-Träger: Wie der Konsumklima-Index der GfK im März 2017 beschrieb, hat sich die Eigenmarke inzwischen zur voll anerkannten Schwester der Markenprodukte entwickelt. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Budgets und Marketingmaßnahmen für diese Produkte gestiegen sind. Das Billig-Image ist einem vollwertigen Produkt gewichen mit emotionaler Kundenansprache und ansprechendem Design.

Mehr Emotionalisierung
Die Handelsmarke erfährt eine Emotionalisierung: Das zahlt sich aus. Für das erste Quartal 2017 berichtet die GfK im Consumer Index von einem satten Marktanteil von 38,1 Prozent, Tendenz steigend. Im Discounter-Segment ist der Anteil 2016 und 2017 unverändert hoch. Hier beträgt der Anteil der Handelsmarken sogar 68,7 Prozent.

Die größte Veränderung finden wir im Nicht-Lebensmittel-Sektor: Die wahrscheinlich größte Entwicklung der Private Labels ist allerdings bei Baumärkten, Kleidungs- und Technikanbietern zu verzeichnen. Dort sind Handelsmarken zum echten Umsatzträger geworden. Selbst Amazon ist auf den Zug aufgesprungen und bietet beispielsweise Zubehör wie Kabel oder Batterien unter der Linie „Amazon Basics“ an. Inzwischen umfasst das Sortiment bereits etwa 800 Artikel.

Die Digitalisierung verändert
Wie die Digitalisierung den Handelsmarken unter die Arme greift: Viele Hersteller von Private Labels nutzen digitale Medien als wirksames Instrument, um diese weiter zu etablieren und zu emotionalisieren. Die Verdener Keks- und Waffelfabrik Hans Freitag ist dafür das beste Beispiel. Zum Produktportfolio des Unternehmens gehören mehr als 65 Prozent Handelsmarken. Und diese wurden in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich als „Marken des Vertrauens“ etabliert mithilfe des digitalen Marketings – einem sogar preisgekrönten „Keks-Blog“. Das Geheimnis dieser Strategie ist ein ausgewogener Mix aus Emotionalität und zielgruppenspezifischem Content, wie die Geschäftsführende Gesellschafterin Anita Freitag-Meyer im Vorfeld zum Handelsmarken-Forum berichtet. Ihr ist es gelungen, ein massives Kundenvertrauen für Handelsmarken aufzubauen. Ihre Erfahrungen wird sie beim nächsten Handelsmarken-Forum mit den Zuhörern teilen.

Der Branchentreffpunkt
  • Handelsmarken-Forum am 1. und 2. Februar 2018 in Frankfurt/M.
  • Ort: Sofitel, Frankfurt Opera
  • Referenten: u. a. Roland Frefel (Leiter Category Management/ Beschaffung Frischprodukte Coop); Anita Freitag- Meyer (Geschäftsführende Gesellschafterin bei der Verdener Keks- und Waffelfabrik Hans Freitag); Olivier Reimann (Wissenschaftler an der Universität Wien); Philipp Köster (stellvertretender Geschäftsführer bei Stauden Köster)
  • Highlight: Panel-Diskussion über die Zusammenarbeit von Industrie und Handel unter dem Thema „Zertifizierungswahn oder gesunde Vorgaben?“ mit Prof. Horst Lang (Globus) und Stephan Tromp (IFS).

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