Kassenzone Systematische Entwicklung

Check-out-Kassen und Selfscanning, bargeldlose Zahlverfahren und Mobile Payment in vielen Varianten: Die Vielfalt der Zahlungs-Optionen am PoS wird immer größer. Die meisten Händler geben aber nur solchen Systemen eine Chance, die der Verbraucher wirklich will.

Freitag, 30. Oktober 2015 - Management
Bernd Liening
Artikelbild Systematische Entwicklung

Fakt ist: Noch immer dominiert Bargeld im Einzelhandel, 80 Prozent aller Einkäufe werden dort bar bezahlt, so die jährlich vom EHI erhobenen Daten. Auch in Relation zum Gesamtumsatz des stationären Einzelhandels dominiert die Barzahlung mit einem Anteil von 53 Prozent. Es folgen Zahlungen per Debit- (EC- bzw. Giro-Card) und Kreditkarte. Bei den meisten Lebensmittelhändlern sind diese Verfahren längst Standard, und damit sind sie auch auf der sicheren Seite und müssen nicht fürchten, dass Kunden wegbleiben, weil sie ein bestimmtes Zahlverfahren vermissen.

Gleichwohl ist die Modernisierung der Kassenhard- und -software ein Dauerbrenner im Handel. Oftmals steht aber nicht der Wunsch dahinter, die neuesten Zahlverfahren aufzuschalten, sondern ganz einfach der Austausch veralteter Systeme durch moderne, die dann gleichzeitig auch neue Funktionen bieten. Dieses Investitionsverhalten belegt auch der aktuelle „Technologie Atlas Einzelhandel“, der gemeinsam von Bitcom, EHI, GS1 und KPMG herausgegeben wird und detailliert die Investitionsschwerpunkte und technologischen Zielsetzungen des Einzelhandels unter die Lupe nimmt. Befragt wurden 95 Unternehmen mit zusammen insgesamt knapp 81.000 Filialen. Von diesen Unternehmen modernisieren 28 Prozent in diesem und im nächsten Jahr ihre Kassen. Andere Investitionen – vor allem in Omni-Channel-Lösungen, neue Warenwirtschaftssysteme oder in die Logistik – sind viel wichtiger. Im Lebensmittelhandel steht auch Selfscanning im Fokus: 33 Prozent der befragten Händler nutzen solche Systeme bereits, und 13 Prozent wollen welche installieren.

Nachdem 2014 die Skepsis noch überwog, sind inzwischen die meisten Händler davon überzeugt, dass am Mobile Payment – womit kontaktloses Bezahlen am Check-out gemeint ist und nicht etwa portable Zahlungsterminals – auf Dauer kein Weg vorbei führt. 43 Prozent der für den Technologie Atlas befragten Händler geben an, dass ihre Filialen bereits 2016 flächendeckend mit entsprechenden Terminals ausgerüstet sein werden. Sie alle setzen dabei auf die NFC-Funktechnologie. Als kontaktlose Alternativen dazu gibt es die Funktechnologie BLE und das optische Verfahren mit QR-Codes. Etwa 60.000 bis 70.000 Kassen mit kontaktlosen Terminals dürfte es inzwischen im deutschen Handel geben, wie verschiedene Untersuchungen ausweisen.

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Bild öffnen Billa mit Selbstbedienungskassen.
Bild öffnen (Quellen: Billa AG)