Kassenzone Arbeiten an exponierter Stelle - Seite 2

Kassenarbeit strengt an. Wie schnell die technische Evolution vorankommt und wie sie den Kassenplatz verändert, das wird unterschiedlich beurteilt. Hohe Flexibilität der Möbel für kommende, neue Technologien ist das aktuelle Thema.

Freitag, 30. Oktober 2015 - Management
Dieter Druck
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Das Scannen in Eigenregie, Self-Check-out genannt, das kontaktlose Bezahlen, oder der Tunnelscanner versprechen eine gewisse Entlastung. Aber was sind 320 LEH-Märkte mit Self-Check-out in Deutschland? Die Gesellschaft ist in einer Phase der Individualisierung. Da zumindest passt es, dass der Kunde die Sache selbst in die Hand nimmt. Das Ganze steckt noch in den Kinderschuhen, aber es wird sich weiter entwickeln, wie bereits in einigen Nachbarländern zu sehen. Wie schnell das geht und in welchem Grad, bleibt abzuwarten. Dass der deutsche Kunde noch ein wenig anders tickt, zeigt der unvermindert hohe Bargeldanteil, der, so die Prognose von Carsten Schremberg, Geschäftsführer der Theodor Schremberg Einrichtungen GmbH in Mettingen, uns noch längere Zeit erhalten bleiben wird. Schremberg glaubt auch nicht, dass sich im LEH die Arbeitswelt an der Kasse wegen Mobile Payment stark verändern wird. Aber gleichzeitig sind jüngere Konsumentenschichten auf dem Vormarsch, die beim Bezahlen flexibler sind. Kontakt los soll es sein und sicher. Tiefgreifende Veränderungen erwartet auch Gisbert Herrmann von Potrafke Kassentischsysteme GmbH in Hattingen nicht, punktuelle eher schon. „Auf mittlere Sicht wird Self-Check-out einen überschaubaren Teil der bedienten Kassentische ersetzen“, so seine Erwartung.

Multimedial wird es an der Kasse weitergehen. Der Platz wird als Impulszone identifiziert, wo über neue Bezahlsysteme gleichzeitig neue Wege der Kundenansprache über die SB-Terminals getestet werden. Der Bezahlvorgang wird eingebunden in ein ganzheitliches Vermarktungskonzept.

Flachbildschirme sowie andere Monitore, Displays sowie Plakate und auch Print-Medien, sowie der punktuelle Einsatz von Licht sind weitere abverkaufsfördernde Instrumente, die während der Wartezeit an der Kasse den Kunden zum zusätzlichen Einkauf stimulieren sollen. Ihr Einsatz polarisiert allerdings auch. Etliche Kaufleute befürchten, dass der Kunde überreizt wird und der Prozess in Kaufabneigung umschlagen kann.

Der Aspekt Zukunftssicherheit für neue Technologien ist momentan sehr bedeutend. Da man aktuell nicht weiß, welche Hardware auf den Händler zukommen wird, muss die neue Kasse heute flexibel nachzurüsten sein. Dabei ist der nachträgliche Einbau in einen Holzkorpus Gleichzeitig darf der Händler nicht vergessen, im Vorfeld bereits, die Abläufe bei neuen Bezahlsystemen mit den Mitarbeitern zu trainieren.

Bei aller Zukunftsmusik. Die Kasse ist heute neben den Bedienungstheken einer der letzten Punkte im Supermarkt, wo Mitarbeiter und Kunde noch direkt in Kontakt treten. Die soziale Komponente ist nicht zu unterschätzen Freundliches und gut ausgebildetes Personal kann hier für den kleinen Unterschied im Wettbewerb sorgen. Ein paar freundliche Worte und eine nette Verabschiedung bleiben auf jeden Fall dem Kunden in Erinnerung, besonders wenn es überzeugend und ehrlich rüberkommt, nicht nur mechanisch und einstudiert. Man beachte: der Lieblingswort des Kunden ist sein eigener Name.

Kassenplätze der Neuzeit: 1. Eine Check-out-Linie des Herstellers Potrafke in einem M & H Edeka-Markt. 2./3./4.: Holländische Impressionen Neue Kassenzonen bei Bilka in Sonderborg, in einem Jumbo-Markt sowie bei Sligros in Gouda installiert von Pan Osten aus dem niederländischen Raalte.

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