Interview Hans-Philipp Okle Nahversorger-Marke

Mit dem neuen Landmarkt-Konzept setzt die Großhandlung Okle auf die Fortschreibung des Nahversorger-Konzeptes mit Wiedererkennungswert.

Donnerstag, 18. November 2010 - Management
Artikelbild Nahversorger-Marke
Der Landmarkt in Dürbheim (Bildquelle: Mertke)
Bildquelle: Mertke

Ein kleiner Markt mit 400 qm lässt sich für rund 7.000 bis 8.000 Euro auf den neuen Marktauftritt Landmarkt, den die Großhandlung Okle entwickelt hat, umstellen. Was sich dahinter verbirgt, erklärt Unternehmens-Chef Hans-Philipp Okle im LP-Gespräch.

Herr Okle, warum haben Sie Landmarkt entwickelt?
Hans-Philipp Okle: Der Entschluss, einen neuen Marktauftritt zu entwickeln, war vor rund zwei Jahren entstanden, als unsere Dachorganisation Markant entschieden hatte, ihr Nahversorger-Konzept nicht mehr weiterzuentwickeln. Wir waren übrigens von Anfang an an Bord, der erste „nah-&-frisch"-Markt wurde von uns beliefert. Als Großhandlung stehen wir in der Verantwortung, für unsere Kunden mit einem eigenständigen CI-Konzept die Zukunftsfähigkeit der Kaufleute zu sichern. Und das haben wir getan. Wir haben Landmarkt auf unserer Messe vorgestellt und sind auf sehr positive Resonanz gestoßen.

Was kennzeichnet das Konzept?
Mit der Verbindung zwischen Landmarkt und dem Betreiber-Namen schaffen wir die lokale Verknüpfung. Die Marke „Landmarkt" und der Einkaufskorb signalisieren Nahversorgung mit frischen, heimischen Lebensmitteln. Im Grunde folgt der Marktauftritt unserem bestehendem Sortiment: Regionale Produkte, Demeter und Landliebe, die wir klar als Dachmarke mit rund 470 neuen Facings positioniert haben, als Profilierungselemente und ein dem Standort angepasstes Grundsortiment. Ergänzend haben wir mit 'Jeden Tag' eine Dachmarke für Preiseinstiegsartikel. Zudem haben wir ein kleines Kosmetik- und WPR-Regal entwickelt.

Das behaupten andere Händler von ihrem Markt auch.
Wir sagen nicht, dass wir etwas neu erfunden haben. Aber wir haben ein Konzept, das unsere Kunden erfolgreich betreiben, gewissermaßen für die Endverbraucher visualisiert.


Es existiert ein Pflicht-Sortiment mit rund 3.500 Artikeln. Ist Landmarkt ein Franchise-Konzept?
Nein. Natürlich richten sich unsere Marketing-Aktivitäten vor allem auf dieses Basis-Sortiment, das wir in unserem „Orderbuch des Wissens" zusammengestellt haben. Das Sortiment haben wir auf einen 400 qm großen Standard-Markt ausgerichtet. Mit wachsender Fläche steigen auch die Möglichkeiten, die Sortimente individuell zu erweitern. Mit Landmarkt geht keiner unserer Kunden eine weitergehende Verpflichtung ein. Unsere Leistungsmerkmale bleiben unverändert.

Wen haben Sie mit dem Konzept im Visier?
Landmarkt eignet sich für IK- und nah-&-frisch-Märkte. Das sind von unseren rund 400 Kunden etwa die Hälfte.

Was kostet dem Kaufmann eine Umstellung auf Landmarkt?
Wir rechnen für einen 400 qm großen Markt mit Kosten für die Fassade und Deko-Maßnahmen im Markt selbst von 7.000 bis 8.000 Euro.

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Ein Wahrzeichen soll der Landmarkt werden, ein Wahrzeichen für „beste regionale Einkaufskultur". Das hofft der Bürgermeister des kleinen Ortes Dürbheim, Alfred Pradel. Er war es auch, der die Realisierung des Standortes angestoßen hat. Der Markt arbeitet als Genossenschaft, der Pradel auch vorsteht.

Ziel des Neuauftrittes: Aus dem Bekenntnis zur Region heraus dem Standort ein unverwechselbares Profil geben. Das neue Konzept zielt auf bestehende „IK"- und „nah-&-frisch"-Märkte im Okle-Reich (etwa 50 Prozent der Okle-Kunden). Zu den optischen Elementen, die sich im Marktinneren fortsetzen, gesellt sich auch ein Grundsortiment mit rund 3.500 Artikeln (u.a. Bio, Demeter und Landliebe sowie regionale Lieferanten).

Neu ist ein Preiseinstiegssortiment unter „Jeden Tag" (wurde von der Bünting-Gruppe entwickelt), das Schritt für Schritt innerhalb der Markant ausgebaut werden soll. Die alten Einstiegsmarken der Markant bleiben bestehen.

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Bild öffnen Der Landmarkt in Dürbheim (Bildquelle: Mertke)
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