Kühlmittel Natürlichkeit ist gefragt

Natürliche Kältemittel kommen immer häufiger zum Einsatz. Es gibt aber auch technische Grenzen.

Donnerstag, 06. Februar 2014 - Management
Susanne Klopsch

»Zurück zur Natur. In den unterschiedlichen Anwendungsbereichen der Kälte- und Wärmepumpentechnik sind, auch mit Blick auf die Fortschritte im Anlagenbau, natürliche Kältemittel in den Fokus gerückt. Ammoniak, Kohlendioxid (CO2), Propan oder Wasser können eine sinnvolle Alternative bzw. ein sinnvoller Ersatz für die klima- und ozonschädlichen Fluorkohlenwasserstoffe (FCKW) sowie die fluorierten Kohlenwasserstoffe (FKW) sein.

Künftig wird es für die Hersteller der Anlagen bei der Planung also noch wichtiger sein, die Anforderungen des Kundens (sprich des Händlers) in eine maßgeschneiderte und moderne, langlebige Lösung zu integrieren. „Die Aufgabe und Herausforderung unserer Branche ist es, das richtige Kältemittel für die richtige Anwendung zu finden“, sagt etwa Silke Schulz vom Marketing bei Hauser. Dabei setzen dem Einsatz mancher Stoffe die Natur bzw. die derzeitigen Möglichkeiten des Menschens, mit ihnen umzugehen, eine Grenze: Bei Industriekälte spielten CO2 und Ammoniak eine wichtige Rolle, wohingegen Ammoniak für den Einsatz im Supermarkt nicht sinnvoll sei. Im zehnten Green Building der Rewe in Köln, das Ende November eröffnet wurde, kühlen die steckerfertigen Pluskühltruhen mit Propan. Dieses ist aber leicht entzündlich, sodass die Füllmenge per Gesetz eingeschränkt ist – das reduziert auch die Größe der Kühlgeräte. Hier ein Überblick über die wicht igsten natürlichen Kältemittel (Quelle: Deutsche Energieagentur Dena):

Wasser: Da Kältemittel und Kälteträger nicht getrennt werden müssen, entfallen die üblichen Wärmetauscher. Die laut Dena geringe volumetrische Kälteleistung erfordert allerdings neuartige Verdichter.

Propan: Es schädigt die Ozonschicht nicht und besitzt ein sehr geringes Treibhauspotenzial – doch es ist leicht entflammbar. Das setzt dem Einsatz derzeit noch gewisse Grenzen.

CO 2: Es hat kein Potenzial zum Ozonabbau und wurde so in den vergangenen Jahren zu einer gefragten Alternative. Vor allem im Lebensmittel-Einzelhandel finden sich vermehrt Kältekonzepte, die auf Kohlendioxid setzen: Gerade bei niedriger Umgebungstemperatur verfügt CO2 über günstige thermodynamische Eigenschaften. Die laut Dena sehr hohe volumetrische Kälteleistung mit einem sehr geringen Volumenstrom ermöglicht zudem eine kompakte Bauweise der Anlagen.