Warenverkaufskunde Initiative Tierwohl - WVK Initiative Tierwohl: Teil 2

Der moderne Kunde ist kritisch. Er hinterfragt die Bedingungen, wie ein Produkt entstanden ist. Gerade beim Fleisch steht die Tierhaltung im Fokus des Verbraucherinteresses. Die Initiative Tierwohl verbessert die Haltungsbedingungen. Um welche Verbesserungen geht es?

Donnerstag, 13. September 2018 - Warenkunden
Heidrun Mittler
Artikelbild Initiative Tierwohl - WVK Initiative Tierwohl: Teil 2
Bildquelle: Initiative Tierwohl

Mehr Platz
Den Tieren von teilnehmenden Betrieben steht mindestens 10 Prozent mehr Platz zur Verfügung als gesetzlich vorgeschrieben.

Fussballengesundheit
Damit die Fußballen der Hähnchen und Puten gesund bleiben, muss der Tierhalter darauf achten, dass der Boden mit einer trockenen, lockeren und weichen Einstreu bedeckt ist. Das ermöglicht den Tieren, ihr natürliches Verhalten wie Staubbaden, Picken und Scharren auszuleben.

Die Wahlkriterien für Schweine
20 Prozent mehr Platz: Neben der Mindestanforderung von 10 Prozent mehr Platz können sich die Tierhalter außerdem für 20 Prozent mehr entscheiden.

Raufutter
Den Tieren steht ständig Raufutter wie Stroh, Heu oder Kleie zusätzlich zum regulären Futterangebot zur Verfügung. Die rohfaserreichen Futtermittel können die Tiergesundheit fördern.

Saufen aus der offenen Fläche
Die Tiere haben die Möglichkeit, aus einer Wasseroberfläche anstatt eines Wasserventils oder eines Rohres zu saufen, zum Beispiel aus einer entsprechend großen Tränkeschale.

Scheuermöglichkeiten
Um dem natürlichen Reinigungsverhalten der Tiere entgegenzukommen, werden den Schweinen Scheuermöglichkeiten mit rauer Oberfläche, zum Beispiel Holzbalken, zur Verfügung gestellt.

Gruppenhaltung spätestens ab dem sechsten Tag nach der Belegung
Sauen werden spätestens ab dem sechsten Tag in einer Gruppe gehalten, da Schweine Herdentiere sind. Laut Gesetzgebung können trächtige Sauen bis zu vier Wochen nach dem Deckakt einzeln gehalten werden, damit die Befruchtung besser gelingt.

Luftkühlungs-Vorrichtungen
Alle Stallbereiche müssen eine stationäre automatische Vorrichtung zur aktiven Kühlung der Luft haben, damit sich Ställe zum Beispiel in wärmeren Perioden gut klimatisieren lassen.

Mikroklimabereich
Ferkel haben ein stärkeres Wärmebedürfnis als ausgewachsene Tiere. Um ihnen die Möglichkeit zu geben, sich zu wärmen, stellt der Tierhalter einen erwärmten Bereich zur Verfügung, in dem sich die Ferkel wie in einem Nest aufhalten können.

Wissen checken

{tab=Fragen}

Ist die Initiative Tierwohl eine staatliche Einrichtung?
Nennen Sie drei wichtige Kriterien, von denen die Tiere bei der Initiative profitieren!
Inwieweit arbeiten QS und die Initiative Tierwohl zusammen?

{tab=Antworten}

Nein. Es handelt sich um ein freiwilliges Aktionsbündnis von Land- und Fleischwirtschaft sowie dem Handel.
Mehr Platz, das Stallklima wird geprüft, das Trinkwasser kontrolliert.
Voraussetzung für Tierhalter, bei der Initiative Tierwohl zugelassen zu werden, ist die Teilnahme am QS-System.

Die Warenverkaufskunde erscheint regelmäßig als Sonderteil im Magazin Lebensmittel Praxis. Wir danken der Initiative Tierwohl, Bonn, für den fachlichen Rat und das zur Verfügung gestellte Bildmaterial.

Bilder zum Artikel

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Bild öffnen Landwirt Philipp Beckhove verteilt Einstreu.
Bild öffnen Gesa Lampe, ebenfalls Landwirtin, bei der Arbeit im Schweinestall.
Bild öffnen Die Tiere können im Staub baden, picken und scharren.
Bild öffnen Spielen ist auch für Schweine eine ganz natürliche Verhaltensweise.

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