Fleisch-Star 2013 Erfolg fußt auf Zahlen und Menschen

Beim 21. Deutschen Fleischkongress der LEBENSMITTEL PRAXIS würdigte die Fachzeitschrift die Besten der Branche mit dem Fleisch-Star, dem Marketing- und dem Ausbildungspreis. Ein Überblick.

Donnerstag, 14. März 2013 - Rückblick
Artikelbild Erfolg fußt auf Zahlen und Menschen
Volles Haus auf dem Petersberg: Mit rund 400 Teilnehmern war die Veranstaltung wieder ausgebucht.
Bildquelle: Hoppen, Belz

Noch so tolle Konzepte werden zu Flops, wenn hinter ihnen keine überzeugten – und gegenüber Dritten überzeugenden – Menschen stehen. Es gibt viele Erfolgsfaktoren, der wichtigste aber ist der Mensch. Gerade Lebensmittel sind Güter, bei denen Vertrauen eine zentrale Rolle spielt. Das ist zum Beispiel das Vertrauen, das Konsumenten gegenüber den Mitarbeitern einer Fleisch- und Wurstbedienungstheke haben oder auch gegenüber einer Marke. Würden die Mitarbeiter (hinter der Theke oder eben auch des Markenherstellers) wenig vertrauenserweckend wirken, bliebe der Erfolg ganz schnell aus.

Mitarbeiter, bei denen neben dem fachlichen Know-how und der Leistung der Vorstufen wie Fleischwerk oder Großhandlung auch das Menschliche stimmt, also die Teamleistung hinter einer Theke und in einer Abteilung, sind wahre Verkaufsmaschinen. Sie kennen ihre Kunden, ergründen deren Vorlieben, kommunizieren und können aktiv verkaufen. Das gelingt den Preisträgern des diesjährigen Fleisch-Stars besonders gut. Die Thekenteams von Edeka Kels, dem Rewe-Markt in Heusweiler, dem E-Center in Laufenburg und dem Hit in Kerpen-Sindorf sind eingespielte Teams. Ihre Abteilungen fungieren als Magnet für den jeweiligen Markt. Sie sind Frequenz-, Umsatz- und Imagebringer.

Auch hinter den mit dem Marketingpreis ausgezeichneten Marketingkonzepten der Branche stehen engagierte und motivierte Menschen. Die Beispiele der Preisträger (Edeka Südwestfleisch, NordfrischeCenter, PHW-Gruppe) machen deutlich, dass man nicht nur Mut haben muss, um Dinge voranzutreiben, sondern auch überzeugte Menschen, die etwas bewegen wollen, zum Teil auch gegen Widerstände oder in einem schwierigen Umfeld.

Um junge Menschen zu fördern, aber auch zu fordern durchlaufen sie eine Ausbildung. Das sind prägende Jahre, wie sich auch der prominente Überraschungsgast Wolfgang Bosbach (CDU), früher Coop-Marktleiter in Refrath, heute Vorsitzender des Bundestags-Innenausschusses, erinnert. Er habe seinen Job gerne gemacht, sehr gerne, nur mit einem Vorgesetzten habe er schon während seiner Lehre immer nur Stress gehabt. Für diesen einen lief es schlecht, denn Bosbach kehrte in diesen Supermarkt nach seiner Ausbildung als Chef zurück.

Dass man schon während der Ausbildung den Grundstein für eine Karriere legen kann, das machen die Preisträger des Fleisch-Star-Ausbildungspreises (Kaufland, Rewe West und Birfood) deutlich. Auch sie machen alle permanent mehr als „nur ihren Job“, und ihre Arbeitgeber haben in mutigen Projekten und Kampagnen unter Beweis gestellt, dass sie ihrem Nachwuchs extrem viel zutrauen. Ohne gegenseitiges Vertrauen zwischen Azubis und Arbeitgeber, aber auch unter den Azubis selbst, wären die Projekte gescheitert.

Was Vertrauen eigentlich ist, wie das Phänomen physikalisch funktioniert und was es psychologisch bedeutet und bewirkt – darüber referierte in einem spannenden und unterhaltsamen Vortrag Prof. Dr. rer. nat. Markus Heinrichs von der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg (Mit ihrem Passwort können sich die Teilnehmer des 21. Deutschen Fleischkongresses der LP die von den Referenten frei gegebenen Vorträge unter lebensmittelpraxis.de/downloads herunterladen).

Warum man Marken vertraut und wann nicht (mehr), und wie wichtig das Thema Herkunft für die Konsumenten ist, erläuterten in einem Co-Referat Herbert Heini von der Werbeagentur Glanzer + Partner und Johann Baumer, der Geschäftsführer der Südbayerischen Fleischwaren. Auch beim Kongress an sich kam das Menschliche nicht zu kurz. In den Pausen, beim Wintergrill-Event und während der langen Nacht der Fleischwirtschaft nutzten die rund 400 Teilnehmer die Gelegenheit zum Austausch und Netzwerken – untereinander und mit den zahlreichen Sponsoren.

Bildquellen: Hoppen, Belz

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