Podiumsdiskussion
Was ist nötig und was nicht? Wo stoßen Hersteller und Handel an Grenzen. Droht eine Überregulierung des Marktes durch falsch verstandenen Verbrauchschutz? In einer brisanten Diskussion: v.l. Dr. Wolfgang Ingold, Vorsitzender BVE, ARD-Moderatorin Susan Link, Renate Künast, ehemalige Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft und aktives Mitglied des Bundestages,sowie Josef Sanktjohanser, Präsident des HDE.
Josef Sanktjohanser
Josef Sanktjohanser, Präsident des HDE Handelsverband Deutschland, formulierte Forderungen an Handel und Hersteller. Sein Plädoyer lautete dabei: Nicht zu viel Regulierung! Er zeigte geltende und geplante gesetzliche Regelungen auf, die den Handel teilweise schon jetzt vor große Schwierigkeiten stellen, wie etwa die Stufenverantwortung des Handels als Inverkehr-Bringer der Ware oder die Allergen-Kennzeichnung. Er warnte zudem eindringlich vor den Belastungen des Mindestlohns für Arbeitgeber und Arbeitnehmer und forderte mehr Ausnahmen bei der Ausgestaltung. Wichtig war ihm weiter das Thema Online-Handel, bei dem er keinerlei „Schutzräume für den stationären Handel“ entdecken kann.
Michael Sansolo
Der US-amerikanische Handelsexperte Michael Sansolo plädierte in seinem Vortrag unter dem Titel „Excellence in Retail“ dafür, sich nicht zu sehr auf dem Erreichten auszuruhen. „Ohne die Preisträger des gestrigen Abends persönlich zu kennen, bin ich mir sicher, dass sie zu den Besten gehören und zu Recht ausgezeichnet wurden. Es ist gut, diese innovativen Konzepte mit einem Preis zu würdigen, aber es werden immer nur diejenigen zu den Gewinnern zählen, die sich nicht zu sehr auf dem Status Quo ausruhen und die sich immer weiter verbessern wollen.“ Als visionäre Köpfe unserer Zeit stellte Sansolo beispielsweise Facebook-Gründer Mark Zuckerberg und Google-Chef Larry Page vor, die unsere Art zu denken und zu handeln nachhaltig geprägt hätten.