Lambertz Gut vorbereitet

Lambertz-Chef Dr. Hermann Bühlbecker erwartet ein positives Weihnachtsgeschäft – auch dank zahlreicher Innovationen.

Sonntag, 13. September 2020 - Süßwaren
Andrea Kurtz
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Was erwarten Sie für die Weihnachtssaison 2020?
Dr. Hermann Bühlbecker: Bedingt durch die Corona-Krise befinden wir uns natürlich weiterhin in einer Ausnahmesituation, die wir allerdings in enger Kooperation mit unseren Handelspartnern gut im Griff haben. Die Verkaufs- und Absatzzahlen in der Süßwarenwirtschaft, gerade auch im Segment Backwaren und Kuchen, waren im ersten Vierteljahr sicherlich positiv. Ob dies ein Signal für den Gesamttrend in diesem Jahr ist, könnte fraglich sein.

Aus welchem Grund?
Die bisherigen positiven Ergebnisse hängen sicherlich auch mit den situativen Effekten des Lockdown zusammen, da sich die Konsumenten wohl bevorratet haben, mehr Zeit zuhause verbringen mussten oder im Home Office tätig waren. Die Marktforschungszahlen spiegeln zudem auch nicht die durchaus schwierige Situation jener Süßwarenhersteller wider, denen elementare Vertriebswege – etwa in den Kaufhäusern, im Süßwarenfachhandel, in der Flug- und Touristikbranche oder im Export dramatisch weggebrochen sind.

Gilt das auch für Ihr Unternehmen?
In Teilen, obwohl wir diese Rückgänge durch Zuwächse in anderen Bereichen des Lebensmittelhandels kompensieren konnten. Die entscheidende Frage für den Verlauf der diesjährigen Herbst- und Weihnachtssaison wird auch sein, inwieweit sich die sozialen, finanziellen Folgen der Corona-Krise negativ auf das weitere Konsumverhalten – eben auch in Bezug auf Lebensmittel und Süßwaren – auswirken werden. Eine Frage, die zurzeit wohl noch niemand vollumfänglich und verlässlich beantworten kann. Fakt war aber bisher, dass sich gerade das Segment der klassischen Herbst- und Weihnachtsgebäcke auch in schwierigen Konjunktur- und Arbeitsmarktsituationen als krisenfest und stabil bewiesen hat.

Also sind Sie optimistisch?
Gerade zu dieser Produktgruppe, die ja stark von der saisonalen Exklusivität, von besonderen Verzehrmomenten und Anlässen geprägt ist, haben die deutschen Verbraucher traditionell eine enge, konstant positive Beziehung. Was die Herbst- und Weihnachtssaison 2020 betrifft, sind wir sicherlich nicht euphorisch, aber durchaus vorsichtig optimistisch, das Vorjahresniveau halten zu können und eben auch diese Krise zu meistern. Diesbezüglich laufen bei uns zurzeit alle Produktionen und Sortimentsprogramme. Dies gilt für das Segment der Herbst- und Weihnachtsgebäcke sowie für Jahresgebäcke gleichermaßen – wie schon vor der Krise geplant auf hohem Niveau weiter. Im Bereich Bio mussten wir aufgrund der starken Nachfrage die Kapazitäten sogar noch erhöhen.

Ist die Weihnachtssaison im Handel denn schon fest durchgeplant oder ist derzeit alles anders?
In dieser Ausnahmesituation hat sich in der Zusammenarbeit mit dem Handel einiges geändert, indem etwa auf sonst übliche Meetings verzichtet wurde. Grundsätzlich aber liefen das Tagesgeschäft und die gemeinsamen Planungen wie gewohnt und störungsfrei weiter. Dieser stabile Zustand gilt natürlich auch zurzeit.

Welche Neuheiten haben Sie zu Weihnachten im Köcher?
Unser Highlight im Bereich der Herbst- und Weihnachtsgebäcke ist der neue Lambertz-Lebkuchenriegel. Es soll dem Lebkuchen einen neuen Zeitgeist geben.