Bio Bio-Regio-Projekt startet durch

Bio mit regionaler Herkunft gilt als neue Wunschdisziplin im Lebensmittelhandel. Als Partner des Projekts BioRegio-OWL prescht nun die Edeka Minden-Hannover vor.

Sonntag, 26. Mai 2013 - Sortimente
Bettina Röttig
Artikelbild Bio-Regio-Projekt startet durch
Bildquelle: Hoppen

Das grüne Image des Bio-Sektors hat in den vergangenen Jahren einige braune Flecken bekommen. Skandale um gefälschte Bio-Ware machen deutlich, was Bio-Experten wie Markus Rippin vom Institut AgroMilagro research bereits seit Jahren predigen: Es gibt nur eine Chance für Bio-Anbieter hierzulande – Bio mit Regionalbezug.

Doch regionale Strukturen entstehen nicht von heute auf morgen. In Ostwestfalen-Lippe wurden seit Ende 2011 wichtige Schritte getan. Noch in diesem Sommer soll das Projekt BioRegio-OWL erste Früchte tragen. Seit Ende Mai 2013 sind die ersten Produkte aus dem Netzwerk, bestehend aus rund 100 Partnern (rund 70 Erzeuger), in den Regalen des Handels zu finden. „Hier ist der konventionelle LEH dem Bio-Fachhandel eine Nase voraus“, verrät Rippin, der das Projekt aktiv mit vorantreibt.

Partner der ersten Stunde ist die Edeka Minden-Hannover. Andreas Berg, Abteilungsleiter Zentraleinkauf Obst, Gemüse und Blumen bei der Edeka-Regionalgesellschaft, ist überzeugt vom Potenzial regionaler Produkte in Bio-Qualität. Die Edeka Minden-Hannover wolle das Thema nachhaltig und dynamisch angehen, betont er. So wirbt Andreas Berg im Rahmen von Workshops gemeinsam mit Markus Rippin und der Marktgenossenschaft der Naturlandbauern, die Verpackung und Logistik übernimmt, für das Projekt. 107 Edeka-Märkte in OWL sowie weitere in Niedersachsen werden künftig mit Bio-Gemüse wie Salat, Kohl, Zwiebeln etc. beliefert. Perspektivisch, also bis 2015, sollen es 19 Artikel sein, so Berg. Sein wichtigstes Anliegen: Unterglasware. Für Bio-Tomaten hat die Edeka bereits eine strategische Partnerschaft mit dem Westhof in Dithmarschen geschlossen. Über BioRegio-OWL sollen nun Erzeuger für Gurken und Paprika gewonnen werden. Berg plant bei Gurken mit Wochenmengen von 300 Kolli für die Märkte in OWL sowie zusätzlich 700 Kolli.

Getüftelt wird noch am Vermarktungskonzept. Voraussichtlich werden die Produkte zunächst unter Edeka Bio und der Regionalmarke Bauers Beste angeboten. Denkbar wäre auch eine neue Linie „Bio Bauers Beste“. Auch über ein Co-Branding mit dem Konterfei des jeweiligen Erzeugers und Informationen zu ihm werde nachgedacht. Diese stehen über www.bioregio-owl.de zur Verfügung.

Bild: Andreas Berg, Edeka Minden-Hannover.