Fleisch Stressfreie InterMeat

Regionalität, Clean Label und Salzreduktion sind Themen, die die Branche beschäftigen. Hersteller setzen zudem verstärkt auf Aktionsware für Länderwochen.

Montag, 27. September 2010 - Fleisch
Christina Steinheuer

Ein wenig wirkte die InterMeat wie vom Fleisch gefallen, ohne Biss, etwas fad. Das Highlight – egal, ob ein neues Produkt oder ein Konzept – fehlte, genauso wie einige namhafte Hersteller. Dennoch zeigten die, die da waren, einige spannende Neuprodukte. Auffällig war, dass immer mehr Hersteller auf Aktionsware setzen, also für die Stolpertruhen des Handels produzieren und so Zusatzumsätze generieren wollen (z.B. Abraham mit „Savoir vivre“ für Frankreich-Wochen oder Wiesbauer mit der „Österreichischen Alpenküche“ für Austria-Aktionen). Die Themen, die die Branche ansonsten bewegen, sind die gleichen wie in jüngster Zeit: Clean Label und Regionalität, Convenience und Genuss, Gesundheit. Die Verringerung des Salzgehalts in Rezepturen wird prominenter als zuvor herausgestellt – sicherlich auch weil das Thema nicht nur von der Industrie, sondern auch vom Handel forciert wird. Spannend bleibt die Frage, bei wem und in welchem Umfang die Schweizer Aussteller punkten konnten. Die Produkte der Ernst Sutter AG, der Micarna SA sowie von Orior (Albert Spiess) wollen dauerhaft auf den deutschen Markt, profitieren vom hier zu Lande positiv besetzten Image der Schweiz, haben aber ihren Preis und sind erklärungsbedürftige Spezialitäten.

Erklärungsbedürftig, aber bereits erfolgreich am Markt, ist das Konzept „Qualivo“ des Schwarzwälder Wurst- und Schinkenherstellers Adler. Schon vor Jahren (und nicht erst jetzt, wo es gerade in ist) hat sich das Unternehmen dem Thema Nachhaltigkeit gewidmet: Rinder und Schweine werden nach bestimmten Vorgaben gehalten und gefüttert (frisches Stroh, viel Luft, Licht und Bewegung, gentechnikfreies Futter). Zwischen dem Geburtsort der Tiere, ihrem Mäster, dem Schlachthof und den Supermärkten, in denen Qualivo-Premiumfleisch und Qualivo-Premiumwurst verkauft werden (in den vier deutschen Migros-Märkten), liegen wenige Kilometer, alles passiert in Baden-Württemberg. Nachhaltig ist an diesem Konzept auch, dass Adler (schon aus Kostengründen) nicht nur die Edelteile wie Steaks, Filets und Braten unter dem Qualivo-Label vermarktet, sondern die kompletten Tiere „verwertet“. Deshalb sind auch Wurstwaren und Speck von Qualivo erhältlich.

„Wir wissen, dass wir dadurch teurer sind als andere, aber da wir dem Verbraucher erklären können, was dahinter steckt, sind wir glaubwürdig. Das wird honoriert“, freut sich Ulrich Albert, der Verkaufsleiter Regional von Adler.


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