Gekühlte Convenience Keine Spur von Unterkühlung

Die Feinkost- und Chilled- Food-Sparte kam in Düsseldorf ganz gut zur Geltung. Sie hatte teilweise auch wirklich Neues zu bieten.

Sonntag, 07. Oktober 2012 - Sortimente
Dieter Druck

Vielleicht fehlten manchem Besucher der InterMessen die Großen der „gekühlten Convenience-Szene“. Aber viele der sogenannten Kleinen hatten auch etwas zu bieten. Und das wurde von Handelsseite wahrgenommen. Ein Vorteil der Übersichtlichkeit bei gegebenen zwei Messehallen. Und nicht zu vergessen: Viele der Aussteller haben das Potenzial zum Regional-Player und können teilweise auch mit Exklusivprodukten und Premium-Spezialitäten für ihre Kunden aufwarten. Alles Dinge, die beim Handel derzeit großes Interesse wecken. Und noch etwas zeigt sich: Das Angebot in der Pluskühlung erhält neue Impulse und sicherlich auch noch stärkere Beachtung beim Handel, der inzwischen die Gesamtsicht auf die Kühlzone bevorzugt und daran auch das Category Management aufhängt.

Dass man in Prichsenstadt das Spiel mit Neuheiten und saisonalen Frischeprodukten versteht, zeigte die Frische und Service GmbH. Zum Beispiel die neue Frucht „Vitapep“, eine tieforangefarbene Mini-Paprika gefüllt mit einer Frischkäsezubereitung und mild-fruchtigem Geschmack. Nach dem Start in der Gastronomie soll der LEH als Distributionskanal folgen. Intensiviert wird im LEH das Thema Brotaufstriche und Pesto. „Alles keine Low-Budget-Rezepturen, sondern auf Qualität ausgerichtet“, wie Geschäftsführer Klaus Ewald unterstreicht. Als saisonales Thema wurde für das laufende Jahr u.a. der Kürbis ausgewählt.

Die Aspekte wie kleinere Gebinde, To go sowie Premium spiegeln die Innovationen bei Sapros aus Ilsfeld wider. Der Oliven-snack unter „Olivando“ (80-g-Packung) bietet kleine Einheiten zum kleinen Preis und zielt mit dem To-go-Charakter auf Impulsplatzierung im klassischen LEH sowie den Convenience Stores. Neu zum italienischen Antipasti-Klassiker gesellen sich Mèzedes (griechischer Vorspeisen-Mix) und Sapros Oriental mit afrikanisch-arabischer Note (u.a. Datteln, Mini-Kürbisse, Feigen etc.)

Bei Uplegger stehen derzeit drei Frische-Konzepte vor der Handelseinführung. Das ist zum einen der Start mit der eigenen Suppenrange unter der Marke Paulines Bistro. Fünf Sorten, z.B. Rote Beete/Wasabi, Rote Linsen mit Honig & Aprikose, im mikrowellentauglichen Becher machen im Oktober den Anfang. Für das 450-ml-Gebinde wird ein EVP von 3,49 Euro empfohlen. Die Restlaufzeit beträgt 28 Tage. Mit den 4er-Verkaufeinheiten will man auch kleineren oder ländlichen Standorten abverkaufsgerechte Größen bieten. Ein weiterer Ansatz entspringt der Käfer-Lizenz für gekühlte Produkte. Gefüllte Antipasti, gekühlte Fruchtaufstricher und Pizza werden in den kommenden Wochen im Süden der Republik eingeführt.

Die Bandbreite gekühlter schwäbischer Teigwaren präsentierte u.a. Settele. Neu im Sortiment sind beispielsweise Nudelteigplatten für die „Eigenproduktion“ von Maultaschen, Gemüse-Spätzle, Bratspätzle. Ebenfalls ein Thema für Neuheiten sind bedarfsgerechte Gebindegrößen. Kleinere Verpackungseinheiten waren ohnehin ein Generalthema.

Schwäbischer Ursprung, Authentizität und Omas Rezepte für regionaltypische Hausmannskost sind die Pfunde, die Fa. Elsbeth Huber aus Aulendorf in die Waagschale wirft. Der Familienbetrieb, dessen Ursprünge in der Metzgerei liegen, produziert seit zwölf Jahren Frische-Convenience. Mehr als 40 Produkte umfasst heute das Programm (Schupfnudeln, Maultauschen, italienische Teigwaren, Suppen, Fertiggerichte etc.). Neu hinzugekommen sind beispielsweise Saucen im Standbeutel. Das Distributionsgebiet erstreckt sich auf den Bodenseeraum und Umland. Beispielsweise bestehen Listungen bei der Edeka Südwest.

Schwarzbach Feinkost aus Schneeberg präsentierte gekühlte Suppen und zielt damit auch auf den To-go-Trend. Die Haltbarkeit beträgt 21 Tage. Offeriert werden beispielsweise Linsen- und Erbseneintopf, aber auch regionaltypische Rezepturen wie Soljanka und süß-saure Flecke (Pansen und Schweineherzen) in der 300-g-Portionsschale. Distributionsschwerpunkt des Herstellers ist der nördliche Osten.

Dagegen strebt TK- und Frischeproduzent Lawa mehr und mehr die Durchsetzung nationaler Listungen an. Portionsgrößen, aber auch Zucker- und Salzreduktion in den Rezepturen – ein Thema, das in Skandinavien schon weiterentwickelt ist – sind Ansätze der aktuellen Entwicklungen.

Auch das Consortio Toscano nutzte die Messe als Präsentationsplattform. Das ist ein Zusammenschluss verschiedenster meist kleiner Hersteller und Erzeuger in der Toskana. Seit rund vier Jahren agiert das Consortio über die D’Avitani Buona Vita GmbH als Vertriebsplattform von Albertshofen bei Würzburg aus. Beliefert werden überwiegend der klassische LEH und der Fachhandel. Neben regionaltypischen Käse- und Wurstspezialitäten hat man hochwertige Antipasti im Programm. „Wir sind hier sehr frischeorientiert und bieten differenzierende Produkte“, erläutert Geschäftsführer Andreas Wehner. Dazu zählen u. a. Steinpilze mit echten Trüffeln, Alici mit Limone (mit Zitrone marinierte Sardellen), handgeschnittene, gegrillte Artischocken, gegrillter Fenchel, Pulp0 Gigante (dicke Oktopus-Arme). „Wir legen Wert auf qualitativ hochwertige, authentische, handgemachte Produkte, die durch ihre besondere Optik auch Impulskäufe auslösen“, unterstreicht Wehner. Das wird durch die neuen, glask laren Transparentschalen mit Deckel unterstrichen, die dem Premiumanspruch entsprechen.