Fairtrade Faire Produkte polieren das Image der Händler auf

Fair gehandelte Produkte sind in Deutschland noch ein Nischenthema mit nur 0,3 Prozent Marktanteil, aber eben auch mit zweistelligen Zuwachsraten.

Sonntag, 06. Mai 2012 - Sortimente
Bettina Röttig
Artikelbild Faire Produkte polieren das Image der Händler auf
Bildquelle: TransFair e.V.
Bei der Messe Fair Handeln in Stuttgart nahm die Zahl der Aussteller um 40 Prozent auf 137 zu. Neben Kaffee- und Schokoladen-Anbietern waren Wein, Kartoffelprodukte oder auch Zucker, Nüsse, Obst sowie Kosmetik ein Thema. Allmählich weicht bei ihnen die Scheu oder gar Ablehnung vor dem klassischen Lebensmittel-Einzelhandel. BanaFair z. B. beliefert bisher nur einzelne Märkte von selbstständigen Kaufleuten mit Frischbananen, Roten Bananen, Babybananen oder auch getrockneten Bananen. Jetzt steht das Unternehmen aber auch im Dialog mit der Rewe Dortmund, zeigt sich Geschäftsführer Rudi Pfeifer optimistisch. Christiane Solf aus dem Vertrieb und Marketing von FairWein freut sich, dass auch eine Kaufhof-Filiale zu den Kunden des noch jungen Vertriebsunternehmens für fair gehandelte Weine aus Südamerika zählt. El Punte hingegen, eine der ältesten Importorganisationen des Fairen Handels, lehnt eine Belieferung des LEH weiter strikt ab, glaubt an das Konzept der Wel tläden, will nicht deren Konkurrenten unterstützen.

Zunehmend vielfältig wird nach Angaben von Overath die Zahl der fair gehandelten Mischprodukte , die sich aus mehreren Zutaten zusammensetzen: Die Absätze von Süßwaren (+ 132 Prozent), Speiseeis (+ 82 Prozent) und Mischgetränken (+ 137 Prozent) stiegen deutlich. Doch zur Euphorie sehen viele in der Lebensmittel-Industrie weiter keinen Grund. Vieles sei bei dem Thema „verlogen“ , oft Doppelmoral im Spiel und „leider auch gelegentlich eine Abzocker-Manier“, kritisiert der Manager eines namhaften Lebensmittel-Herstellers, der nicht namentlich genannt werden will.

Schlechte Erfahrungen hat auch das Würz-Unternehmen AVO mit fair gehandelten Produkten gemacht. „Jeder will sie haben, aber keiner kauft sie“, so Geschäftsführer Guido Maßmann. Im knallharten Business steht eben zumeist doch verhandeln statt fair handeln auf der Tagesordnung.

  

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