Nonfood Da geht noch was

Mit Nonfood-Produkten machen vor allem Discounter Kasse. Das muss nicht sein, stehen Kochen und Backen bei den Kunden doch hoch im Kurs. Cross-Selling funktioniert eigentlich das ganze Jahr über.

Mittwoch, 25. Januar 2017 - Sortimente
Susanne Klopsch
Artikelbild Da geht noch was
Bildquelle: Villeroy & Boch

Spargelschäler, Grillzange oder Holzkohle im Frühjahr, Bowle-Sets und Eisförmchen im Sommer, zum Jahresende Backformen: Jeder zehnte Nonfood-Euro wurde 2015 im Lebensmittel-Einzelhandel (LEH) verdient (Gesellschaft für Konsumforschung Consumer Panel Nonfood; GfK; Zahlen für 2016 liegen noch nicht vor). „Wer es als Food-Vollsortimenter geschickt anstellt, kann mit dem Cross-Selling von Spargelschäler und Spargel nicht nur den Spargelverkauf tunen, sondern auch sein Nonfood-Geschäft“, bilanzieren daher die Marktforscher.

Nüchtern betrachtet sind die Zahlen für die Food-Vollsortimenter aber nicht so prickelnd: Von den knapp 10 Prozent Marktanteil des Nonfood-Geschäfts am Gesamtumsatz haben sie wertmäßig gerade mal einen Marktanteil von 1,6 Prozent. Der ging gegenüber Vorjahr sogar um 2,6 Prozent zurück. Für immerhin 2,6 Prozent Umsatzanteil stehen die SB-Warenhäuser. Den Löwenanteil des Nonfood-Geschäfts erwirtschaften allerdings die Discounter. „Für die Food-Vollsortimenter hat das Nonfood-Angebot ohnehin nur noch den Status eines bloßen Ergänzungssortiments“, meldet daher die GfK, „lediglich 8 Prozent des Umsatzes dieser Vertriebsschiene entfallen auf Nonfood-Produkte und hier vor allem auf Haushaltsartikel.

Ambiente in Frankfurt

Die Ambiente (Messe Frankfurt) läuft vom 10. bis 14. Februar. In den Messehallen werden Produkte rund um den gedeckten Tisch, Küche und Hausrat sowie Dekoartikel gezeigt. Info: ambiente.messefrankfurt.com

Dabei frönen die Bundesbürger doch schon seit einigen Jahren der Koch- und Backlust. Selber Backen, selber Kochen sind angesagt. Dazu braucht es dann aber auch die passenden Gerätschaften. Zusammen mit gesunkener Einkaufsfrequenz und One-Stop-Shopping bieten sich dem Food-Vollsortimenter Chancen, für den Kunden Ideengeber (frische Pasta plus Sauce) und Problemlöser (Pfannenwender, Saucenlöffel) zu sein. In der als „Manufaktur des guten Geschmacks“ gelabelten Markthalle Krefeld hat Real seine Nonfood-Fläche zwar reduziert: Das gestraffte und insgesamt aufgewertete Sortiment wird in der „Welt des Kochens“ aber thematisch gebündelt. Die Präsentation von hochwertigen Messern und andere Küchenutensilien hat Fachgeschäftscharakter. In der österreichischen Hauptstadt Wien baute Merkur in seinem Floridsdorfer Markt das Nonfood-Sortiment aus. Viel Platz wird dem „Lebensraum Küche“ eingeräumt. Dort finden Kunden die passenden Werkzeuge wie Mixer und Co., aber auch hochwertige Gläser und anderes für den gedeckten Tisch sowie eine neu konzipierte „Backwelt“.

Was bei Nonfood angesagt ist, das können Besucher vom 10. bis 14. Februar bei der Messe Ambiente in Frankfurt erleben (siehe Hinweis auf dieser Seite). WMF stellt unter anderem neue Backformen der Marke Kaiser der Serie „La Forme Plus“ vor sowie eine komplette Produkt-Range für Brot und Pizza. Fiskars rückt einen Milliarden-Seller in den Fokus: Die Classic Schere mit den charakteristischen orangefarbenen Griffen wird dieses Jahr 50.

Inspiration für das Nonfood-Sortiment geben auch die Sonderausstellungen: „Solutions“ zeigt Produkte, die eine Jury unter den Aspekten Funktionalität und Innovation auswählte; für den „Ethical Style“ zeichnete die Jury 23 nachhaltige Produkte und Serien aus.

Foto: Burger-Geschirr Villeroy & Boch