Tiernahrung Für’s Tier - Für’s Tier: Teil 2

Klicken und liefern lassen: Tierhalter zieht es stärker in den Internethandel. Stationäre Händler setzen regionale Angebote dagegen und bieten zudem Frei-von-Produkte, um die wachsende Zielgruppe an sich zu binden.

Sonntag, 05. Juni 2016 - Sortimente
Bettina Röttig
Artikelbild Für’s Tier - Für’s Tier: Teil 2

Die Tests des Handels mit heimischen Tiernahrungsprodukten beobachten die großen nationalen und internationalen Markenhersteller genau. Die Nachfrage zu bedienen fällt ihnen aber schwer. „Regionalität ist ein Trend in der Verbrauchernachfrage, der einen bestimmten Aspekt der Nachhaltigkeit bedient“, sagt Dieter Meyer, Leiter Werbung & Öffentlichkeitsarbeit Vitakraft. „Markenprodukte können diesen Teilentwicklungen nur bedingt begegnen, da diese Sortimente derzeit nur Nischen bedienen und Angebote im größeren Maßstab ökonomisch nicht vertretbar sind. Wir sehen diesen Wettbewerb eher als Ansporn zur Weiterentwicklung unserer Kompetenzen als Markenartikler.“

Bei Spectrum Brands, in Deutschland u. a. mit den internationalen Tierfuttermarken Tetra, 8in1 und Iams vertreten, sieht man regionale Anbieter nicht als direkte Konkurrenz. Man spreche andere Zielgruppen an und gehe in der Produktkonzeption und Vermarktung unterschiedliche Wege. „Als internationaler Hersteller von Tiernahrung sehen wir unsere Stärken zum einen in der sehr hohen Kompetenz, die unser internationales Forschungs- und Entwicklungsteam aufweist“, sagt Christian Borghs, Marketing Manager Spectrum Brands Pet Central Europe. „Zum anderen haben wir den Vorteil der globalen Beschaffung unserer Rohstoffe. Hier können wir mit den besten Produzenten zusammenarbeiten, eine sehr hohe Qualität bei den Rohwaren gewährleisten und diese dank der schonenden Verarbeitung bestmöglich erhalten.“

Auch Mars Petcare betrachtet das Thema Regionalität als Nische. Das Wohl der Tiere stehe an erster Stelle. „Daher ist Regionalität für uns nicht der ausschlaggebende Punkt. Vielmehr setzen wir auf hochwertige Zutaten, die eine gleichbleibende Produktqualität ermöglichen und den Tieren in Kombination alles bieten, was sie brauchen“, sagt Alvarez.

Diese Trends versprechen Umsatzzuwächse
Nicht das Thema Regionalität sondern der anhaltende Trend zur Premiumisierung sowie das Snack-Segment bei Hunde- und Katzennahrung versprechen vollere Kassen für den Handel, ist sich Alain Virieux, Director Grocery Channel Germany & Central Region Nestlé Purina Petcare Deutschland, sicher.

Auch Mars Petcare setzt weiterhin auf Snacks sowie Premium- und Super-Premium-Nahrung. Zudem erwarten die Verdener eine insgesamt steigende Nachfrage nach Feuchtnahrung in Einzelportionsgrößen. Verbraucher setzten auf zwei (beim Hund) oder mehrere (bei der Katze) Mahlzeiten am Tag sowie Mischfütterung mit Feucht- und Trockennahrung. „Darüber hinaus stellen wir fest, dass kleinportionierte, hochwertige Feuchtnahrungsprodukte auch zunehmend verwendet werden, um eine Mahlzeit für das Tier zu ,veredeln’ bzw. die Lieblinge zu besonderen Anlässen zu verwöhnen“, beschreibt Alvarez.

Bereits im vergangenen Jahr waren es Snacks sowie Feuchtfutter in den Segmenten Hunde- und Katzenfutter, die sich als Wachstumstreiber erwiesen (siehe Grafik S. 64). Nach Einschätzungen des IVH wird diese Entwicklung auch 2016 anhalten.

Das Bremer Unternehmen Vitakraft sieht Individualisierung, Single-Serve, Nachhaltigkeit und mehr Convenience im Bereich der Verpackung als Bestimmungsfaktoren für zukünftiges Wachstum. Auch der Trend zu „Frei von“ berge nach wie vor großes Potenzial, betont Dieter Meyer.

Besonders im Fokus ist aktuell der Verzicht auf Getreide und Zucker. Die Bremer haben mit Vitakraft Poesie gerade eine neue Marke für das Segment der Katzennassnahrung auf den Markt gebracht. Mit zuckerfreien Rezepturen und attraktiven Menüs in Gelée-, Terrine- oder Mousse-Varianten biete man den Katzenbesitzern neue, abwechslungsreiche Mahlzeiten mit einer sehr hohen Akzeptanz.

Auch bei Spectrum Brands sieht man, dass das Thema Allergien verstärkt aus der Humanernährung auf die Tiernahrung übertragen wird. Mit Leckerlis wie den 8in1-Minis oder Training Treats hat das Unternehmen Produkte im Programm, die ohne Gluten oder Zucker hergestellt werden. „Auch verzichten wir bei unseren Hauptfuttern, Snacks und Leckerlis weitgehend auf den Einsatz von künstlichen Farb- oder Aromastoffen, ebenfalls ein wichtiger Punkt bei Haustierbesitzern“, sagt Borghs.

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