Biologisch-abbaubar Italiener sagen No zur Plastiktüte

Italien macht ernst: Seit Neujahr sind Plastiktüten, die es in nahezu beliebiger Menge bei jedem Einkauf gratis dazu gab, verboten.

Donnerstag, 13. Januar 2011 - Sortimente
Lebensmittel Praxis
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Nur noch in Tüten aus biologisch-abbaubarem Material sollen Pasta, Tomaten und Co. nach dem Einkauf verstaut werden dürfen.
Etwa 20 Mrd. Tüten verbrauchten die Italiener bislang pro Jahr – ein Viertel des europäischen Tüten-Verbrauchs. 430 t Erdöl will man jährlich nun sparen.

Auch in den USA werden die kostenlosen Plastiktüten in immer mehr Landesteilen aus großen Supermärkten verbannt. Vorreiter San Francisco folgten andere Kommunen wie Malibu und Washington D. C. Jetzt will auch Los Angeles in weiten Teilen seines Umlandes Plastiktüten im großflächigen Lebensmittelhandel ab Juni 2011 verbieten (die City selbst bleibt davon ausgenommen). Mit dieser Maßnahme soll die jährliche Müllflut von mehr als 6 Mrd. Plastiktüten in diesem Bezirk bekämpft werden.

Mit 65 Tüten pro Jahr (Quelle: Umweltbundesamt, UBA) sind die Bundesbürger statistisch gesehen fast Tüten-Muffel. Der Deutsche Naturschutzring forderte im Juli 2010 ein EU-weites Verbot der Plastiktüten. Derzeit steht das Thema hier zu Lande (noch) nicht auf der politischen Agenda: 2008 bereits sprach sich das UBA gegen ein Verbot der Plastetüten aus und plädierte für Mehrweg beim Einkauf – dabei sei es egal, ob Jute, Plastik, Bio-Kunststoff oder Baumwolle zum Einsatz kämen. Dank des grünen Punktes und funktionierender Recyclingsysteme wären Kunststofftüten kein Umweltproblem. Vielleicht bringt Italien neuen Schwung in die Diskussion.

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In Italien muss die Tüte biologisch-abbaubar sein.