Neue Sortimente Der Aufstieg des fleischfreien Segments - Seite 2

Vegetarisch-vegane Produkte erobern im Lebensmittelhandel stetig mehr Regalmeter und neue Abteilungen. Dem neuen Profilierungssortiment räumen ersteHändler sogar Platz in der Bedientheke ein.

Freitag, 04. September 2015 - Sortimente
Bettina Röttig
Artikelbild Der Aufstieg des fleischfreien Segments - Seite 2

Noch einen Schritt weiter geht die Edeka Rhein-Ruhr . Sie testet seit Frühsommer ebenfalls eine Vegithek in den Bedienungsabteilungen ausgewählter Märkte. Der Unterschied zu den Kollegen aus dem Südwesten: Rasting , das Fleischwerk der Edeka Rhein-Ruhr, produziert eigene Produkte für den neuen Service-Baustein. Darunter fleischfreie Schnitzel (gefüllt und ungefüllt), Burger, Aufschnitt, Leberkäse, Frikadellen und vieles mehr. Ergänzt wird das Angebot durch Produkte verschiedener Markenhersteller.

Einer der Tester der Vegithek mit Rasting ist der Koblenzer Edeka-Kaufmann Konrad Kreuzberg. Rund 300 Artikel führt er mittlerweile im SB-Kühlregal. Vegetarische und vegane Fertigprodukte in Bedienung testet er in seinen Märkten an unterschiedlichen Standorten: im E-Center in Neuwied im Anschluss an die Käsetheke, im Koblenzer E-Center zwischen Frischfleisch und Wurst in Bedienung. Beworben werden die Artikel im wöchentlichen Faltblatt. Zudem führen Fußspuren im Markt zum „Veggie-Genuss“ an der Frischetheke (s. Foto). Die wichtigste Erkenntnis für Kreuzberg: „Die Veggiethek ist bei der Käsetheke richtig aufgehoben. Dort sind die Fleischverweigerer.“ Im Koblenzer Markt soll das Sortiment daher bald umziehen. Doch der ideale Standort der Theke ist nur die halbe Miete. „Sie müssen Ihre Mitarbeiter schulen und begeistern“, rät der Edekaner. Gemeinsame Verkostungen überzeugten auch jene mit Vorbehalten.

Intensiv widmen sollte sich der Handel den jungen Verbrauchern . Sie führten in Deutschland den Trend hin zum Vegetarismus und einer Ernährung mit verringertem Fleischanteil an und versprechen rosige Zeiten. Den Marktforscher von Mintel zufolge kauft heute bereits fast jeder fünfte Deutsche (18 Prozent) im Alter von 16 bis 24 Jahren Fleischersatzprodukte - im Durchschnitt sind es 11 Prozent. Darüber hinaus betrachten sich bis zu 15 Prozent der 16– bis 24-Jährigen als Vegetarier. Dies ist mehr als das Doppelte des landesweiten Durchschnitts von 7 Prozent. Gut zu wissen: Vier von zehn Deutschen im Alter von 16–24 Jahren greifen aus ethischen Gründen auf Fleischersatzprodukte zurück, knapp ein Drittel tut dies aus Sorge um die Auswirkungen der industriellen Fleischproduktion auf die Umwelt.

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