Brot SB-Bäcker SB-Bäcker veredeln Filialen und Sortiment weiter

In Hannover speisen die Gäste der Back-Factory an der Lister Meile von Porzellantellern: Mehr Service-Personal soll die Verweildauer erhöhen. Am Konzept der Selbstbedienung wird allerdings nicht gerüttelt.

Freitag, 14. August 2015 - Sortimente
Susanne Klopsch
Artikelbild SB-Bäcker veredeln Filialen und Sortiment weiter
Gediegene Optik: die Back-Werk-Filiale in Krefeld.
Bildquelle: Backfactory/Backwerk

Die großen SB-Bäcker haben sich hierzulande schon länger von ihrem Image als günstiger Anbieter mit streng limitierten Sortimenten an Brötchen und Brot, präsentiert in einem eher nüchternen Ladenlayout, gelöst. Back-Factory, eine Tochter von Harry-Brot, und Back-Werk haben sich ebenso wie Heberer sowohl beim Sortiment als auch bei der Inneneinrichtung in Richtung Bäckerei mit Café weiterentwickelt. „Die Rolle der Selbstbedienungsbäckereien hat längst der Lebensmittelhandel mit seinen Backstationen übernommen“, heißt es es bei Back-Factory.

Wohin die Reise bei Back-Factory gehen kann, zeigen zwei Filialen von Lars Rebeschke in Hannover. Der 41-Jährige, seit 2003 Franchise-Nehmer, hat zwei seiner fünf Filialen nach dem Vorbild des Kasseler Pilotladens gestaltet. Die Flächen sind nun drei- bzw. viermal so groß wie vorher, alles kommt etwas großzügiger daher mit insgesamt 100 Sitzplätzen innen und außen. Mit Holz und Stein als Baumaterialien wird ladenbaulich Wertigkeit demonstriert, in Verbindung mit einer breiten Auswahl an Snacks zum Direktverzehr und hochwertigen Sitzmöbeln sollen die Gäste zum Verweilen animiert werden – trendig, aber gemütlich, wie es Back-Factory formuliert. Ein Konzept, das aufgeht: „An unserem Standort Lister Meile haben wir den Umsatz binnen weniger Wochen verdoppeln können“, sagt Rebeschke.

Am Konzept der Selbstbedienung wird nicht gerüttelt. Dennoch verlangt der neue Auftritt des Unternehmens mehr Personal. So stellte Rebeschke für die beiden Filialen insgesamt 20 neue Mitarbeiter ein, die sich vor allem um den Service kümmern sollen: An der Lister Meile sitzen die Kunden im Außenbereich in Möbeln, die laut Rebeschke mit denen der gehobenen Gastronomie vergleichbar seien; zudem essen die Gäste von Porzellantellern mit Besteck, Getränke werden in Gläsern bzw. Porzellanbechern angeboten: „Mit dieser Erweiterung des Gästeservices haben sich auch die betrieblichen Abläufe geändert. Heute müssen sich zusätzliche Mitarbeiter auch um das Handling des Geschirrs kümmern oder beispielsweise dafür sorgen, dass die Sitzbereiche ordentlich und sauber sind“, sagt der Hannoveraner. Ein gutes Snack-Konzept müsse die Erwartungen seiner Gäste auf allen Ebenen erfüllen. Die insgesamt 160 Mitarbeiter werden dazu auch von externen Trainern jährlich geschult, Führungskräfte ebenso wie Service-Mitarbeiter .

Unter dem Arbeitstitel „Vanilla 2015“ rüstet Back-Werk seine Filialen um. Im Vordergrund steht auch hier der Gastronomie-Charakter. Dazu wurde der Ladenplan verändert , und die Produkte werden nun konzentriert präsentiert: Die SB-Theke wanderte vom Ladeneingang – je nach Grundriss – ans Ende des Raumes, wo Kaffeemaschine sowie das Wandregal mit den gekühlten Getränken und die Kassen platziert sind. Am Selbstbedienungskonzept hat sich nichts geändert. Die Sitzgelegenheiten und der durch Lamellenwände geschaffene Loungebereich sollen den Café-Charakter ebenso unterstützen, wie die mit Fichtenholz bzw. in Stein- oder Fliesenoptik gestalteten Wände und die großflächigen Kaffee- und Snack-Fotomotive. Das Ladenbauprogramm ist laut Back-Werk so angelegt, dass in den bestehenden Filialen ein Großteil der Module weiter genutzt werden kann. Bei der Verkaufstheke müssten beispielsweise nur die Fronten ausgetauscht werden.

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Bild öffnen Hochwertige Snacks: In der BackFactory-Filiale in Hannover, Lister Meile, wird das Pilotkonzept erstmals in der Fläche umgesetzt.
Bild öffnen Gediegene Optik: die Back-Werk-Filiale in Krefeld.