Frischbackstationen Check Es gibt noch Luft nach oben an der Backstation

Tester der Marktforscher von Roamler checkten für die LP die Warenverfügbarkeit an Frischbackstationen im Handel. Dabei hatte Lidl die Nase vorne. Insgesamt zeigte sich Optimierungspotenzial.

Freitag, 14. August 2015 - Sortimente
Susanne Klopsch
Artikelbild Es gibt noch Luft nach oben an der Backstation

Frische Backwaren bis zum Ladenschluss: Kein Problem für den LEH mit seinen Backstationen. Oder vielleicht doch? Wir wollten wissen, wie es mit der Warenverfügbarkeit zwischen 18 und 20 Uhr bei den Backstationen von Aldi, Lidl, Rewe und Edeka aussieht und in welchen Ausgabeschütten am häufigsten Leere herrschte (siehe Grafiken unten). Außerdem interessierte uns, wie viel der Kunde bei Netto, Aldi, Lidl und Penny durchschnittlich für einen Brotkorb ausgeben muss: Dieser sollte enthalten je ein Weizenbrötchen, Laugenbrötchen (-stange oder -brezel), Körnerbrötchen sowie ein 1.000-g- Weizenbrot; siehe Grafik unten). Ermittelt wurden die Ergebnisse von den sogenannten Roamlern. Die Marktforscher von Roamler greifen dabei auf bei ihnen registrierte Privatpersonen zurück, die im Handel für die Auftraggeber beispielsweise ermitteln, wie ein Produkt am PoS präsentiert wird, wie die Facings sind oder wie Aktionen umgesetzt werden. Die Ergebnisse werden per Smartphone in Wort und Bild festgehalten und per App an Roamler zur Auswertung geschickt.

Bei unserem Backwarencheck in ganz Deutschland zeigte sich, dass vor allem in Sachen Warenverfügbarkeit noch Luft nach oben ist. Ernüchternd ist, dass bei einem Viertel der von den Roamlern getesteten Backstationen zum Besuchszeitpunkt der Klassiker Weizenbrötchen nicht im Angebot war. Gerade in dem Zeitraum, wenn Berufstätige sich fürs Abendbrot noch schnell ein paar frische Brötchen mitnehmen wollen, ist das nicht gut. Oder vielleicht steckt dahinter die Taktik, dass der Kunde zu einer möglicherweise teureren Alternative greift – das muss auf Dauer aber nicht unbedingt klappen.

Beispiele Ladenbau

Prima Nova Supermarkt
Der Frischebereich im Prima Nova Supermarkt im südungarischen Szeged genoss bei der Lichtplanung durch Ansorg (Mülheim) besondere Aufmerksamkeit. Bop-Strahler mit engen Ausstrahlungswinkeln und abgestimmten LED-Modulen sollen für eine warme und kontrastreiche Lichtstimmung sorgen, die Brot und Backwaren eine schärfere, konturenhaltige und damit knusprig wirkende Optik verleihen soll. Sämtliche Rückwände und Bilder hinter den Theken werden durch Wandfluter
gleichmäßig hell ausgeleuchtet.

Landbäckerei Schmidt
Das Ladencafé in die Produktion integrieren: Das war die Vorgabe bei der Neugestaltung der Landbäckerei Schmidt in Königstein (Dresden). Ladenbauer Aichinger fing die hohen Decken mit aufmerksamkeitsstarken kupferfarbenen Leuchten und opulenten Kronleuchtern ab. Warme Holztöne und die Akzentfarbe Gelb konzentrieren den Blick auf die frischen Backwaren in der transparenten Gebäcktheke Artline. Einblicke in die Backstube gibts direkt neben der Verkaufstheke oder von der Galerie aus.

Spar
Spar-Kaufmann Jürgen Albrecht hat in seinem neuen Markt in Feldkirch-Tisis (Vorarlberg, Österreich) etwa 3,5 Mio. Euro investiert (siehe auch Gerade aufgemacht S. 14). Zum Konzept gehört ein mit Bistro mit 35 Sitzplätzen, das nahezu vollständig von Glas umgeben ist. Modern, aber gemütlich war die Devise: Im Gastrobereich kommt Holz zum Einsatz, das gemeinsam mit den braunen Polstern der Sitzmöbel regionale Verbundenheit, aber eben auch Modernität demonstriert.

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