Kaffee und Kakao Nestlé testet Mehrwegverpackung

Mehrwegverpackungen aus Edelstahl halten im Segment Kaffee und Kakao in den Regalen Einzug. Das Frankfurter Start-up-Unternehmen Circolution testet mit Nestlé und anderen Partnern deren Kompatibilität mit den bestehenden Pfandautomaten in Supermärkten.

Dienstag, 31. Januar 2023 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
Artikelbild Nestlé testet Mehrwegverpackung
Bildquelle: Nestlé Deutschland

Circolution vermietet die Mehrwegbehälter gegen eine Packaging-as-a-Service-Gebühr an die Lebensmittelhersteller, kümmert sich um die Reinigung, Inspektion und Transport und stellt Daten für die Bemessung der ökologischen Auswirkung zur Verfügung.

„Anita in Steel“ heißt die erste Verpackungslösung, die sich dank gasdichter Versiegelung für Lebensmittel mit langer Haltbarkeit eignet. Für den Handel sind die Abläufe ähnlich zu herkömmlichen Pfandflaschen. Das neue Pfand-Mehrwegsystem lasse sich auf alle Lebensmittelsegmente und Verkaufskanäle ausweiten und mache es Konsumenten leicht, Verpackungen zu sparen, so der Anbieter: Die Verpackung wird über den ganz normalen Pfandautomaten zurückgegeben. Nur eine Alu-Folie muss im gelben Sack entsorgt werden.

Nach der Rückgabe werden die Behälter automatisiert gereinigt, kontrolliert und für einen neuen Lebenszyklus ausgeliefert. Um logistische Prozesse sowie die finanzielle und ökologische Effizienz zu optimieren, werden die Verpackungen an jeder Kreislaufstation digital erfasst.

Aktuell testet Circolution „Anita“ mit drei Marken in der Praxis: „Nesquik“ von Nestlé, „Hoppenworth & Ploch” sowie „BE.AN”. Im dritten Quartal 2023 plant das Startup in der Rhein-Main-Region weitere Produkte in der Kategorie Kaffee und Kakao in dem neuen Mehrwegangebot. In dieser zweiten Phase soll die Akzeptanz unter den Kunden getestet werden.

„Unser System setzt auf Standardisierung und ist offen für alle Lebensmittelproduzenten – ob groß oder klein, ökologisch oder konventionell, Marke oder Eigenmarke. Das ist uns sehr wichtig, sonst ist Mehrweg sinnlos“, sagt Max Bannasch, Mitbegründer und CEO von Circolution.

Nach rund fünf Lebenszyklen entspreche die ökologische Belastung von Anita derjenigen einer Einwegglasverpackung, so die Berechnung von Circolution. Der Edelstahlbecher kann noch weitere 75-mal leben. Im Vergleich könnten 75 Einwegglasverpackungen und damit 36 Kilogramm Glas eingespart werden. Beim Kunststoff liege dieser Wert bei 5 Kilogramm. 

„Die Verpackungsexperten des Nestlé Produkt- und Technologiezentrums für Milch in Konolfingen in der Schweiz haben die Edelstahlbehälter mit Circolution zusammen entwickelt. Das Nestlé-Team war für den Produktschutz, die Labortests und Vorbereitung der Produktion verantwortlich”, sagt Bernd Büsing, Leitung Verpackungen bei Nestlé Deutschland. 

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