Auf der Verpackung soll die Aufschrift „Formfleisch - aus zusammengesetzten Fleischstücken" stehen. Mehrere Hersteller sollen Teile von rohem Schinken mit Hilfe von Enzymen zu einem Stück zusammengesetzt haben, dies aber nicht kennzeichnen. Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) und der Deutsche Bauernverband machen den Preiskampf im Einzelhandel dafür verantwortlich. Aigner verlangt eine bessere Kennzeichnung und hält „Klebeschinken" für eine Verbrauchertäuschung.
Der Bundesverband der Verbraucherzentralen fordert ein Reinheitsgebot. Bei Qualitätsprodukten wie Rohschinken reiche eine bessere Kennzeichnung nicht, sagte Verbandsvorstand Gerd Billen. Das Europaparlament hatte die Zulassung des umstrittenen Enzyms Thrombin bei der Herstellung von Klebefleisch im Mai gestoppt.