Tiefkühlkost 90 Jahre alt

Der 6. März ist der „Tag der Tiefkühlkost“ (festgelegt 1984 von US-Präsident Ronald Reagan), denn er gilt als deren Geburtsstunde. Am 6. März 1930 wurden in zehn Lebensmittelgeschäften der Kleinstadt Springfield im US-Bundesstaat Massachusetts erstmals verpackte Lebensmittel in tiefgekühlter Form verkauft, wie in den Archiven des Lebensmittelkonzerns Unilever zu lesen ist. Das Angebot war damals eher bescheiden. Es gab Gemüse, Obst, Fleisch und Fisch.

Freitag, 06. März 2020 - Sortiment-Nachrichten
Lebensmittel Praxis
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Bildquelle: Andrea Kurtz

Auf die Idee mit der Tiefkühlung war der amerikanische Meeresbiologe Clarence Birdseye wenige Jahre zuvor auf einer Forschungsreise in die Arktis gekommen. Birdseye entwickelte die erste Schockgefrieranlage, die es ihm erlaubte, das nachzuahmen und gab damit den Startschuss für eine bis heute boomende Industrie.

Der Erfolg kam langsam – aber gewaltig. Lag der Pro-Kopf-Verbrauch 1960 noch bei durchschnittlich 400 Gramm Tiefkühlkost im Jahr, so hat er sich seitdem mehr als verhundertfacht. Hatten die Verbraucher anfangs die Wahl zwischen gerade einmal fünf Produkten, so sind heute rund 17.000 Artikel im Angebot, wie Sabine Eichner, die Geschäftsführerin des Deutschen Tiefkühlinstituts berichtet. 2019 Jahr wurden nach Schätzungen des Tiefkühlinstituts in Deutschland insgesamt fast vier Millionen Tonnen an Tiefkühllebensmitteln konsumiert – etwa die Hälfte wurde über den Lebensmittelhandel verkauft, der Rest wurde an Restaurants und Kantinen geliefert. Der Umsatz dürfte rund 15 Milliarden Euro betragen haben. „Rund 98 Prozent der Verbraucher kaufen heutzutage Tiefkühlprodukte“, berichtet Eichner.