Auf die Idee mit der Tiefkühlung war der amerikanische Meeresbiologe Clarence Birdseye wenige Jahre zuvor auf einer Forschungsreise in die Arktis gekommen. Birdseye entwickelte die erste Schockgefrieranlage, die es ihm erlaubte, das nachzuahmen und gab damit den Startschuss für eine bis heute boomende Industrie.
Der Erfolg kam langsam – aber gewaltig. Lag der Pro-Kopf-Verbrauch 1960 noch bei durchschnittlich 400 Gramm Tiefkühlkost im Jahr, so hat er sich seitdem mehr als verhundertfacht. Hatten die Verbraucher anfangs die Wahl zwischen gerade einmal fünf Produkten, so sind heute rund 17.000 Artikel im Angebot, wie Sabine Eichner, die Geschäftsführerin des Deutschen Tiefkühlinstituts berichtet. 2019 Jahr wurden nach Schätzungen des Tiefkühlinstituts in Deutschland insgesamt fast vier Millionen Tonnen an Tiefkühllebensmitteln konsumiert – etwa die Hälfte wurde über den Lebensmittelhandel verkauft, der Rest wurde an Restaurants und Kantinen geliefert. Der Umsatz dürfte rund 15 Milliarden Euro betragen haben. „Rund 98 Prozent der Verbraucher kaufen heutzutage Tiefkühlprodukte“, berichtet Eichner.