Fairtrade-Bananen Handel soll mehr verkaufen

Wie die neueste Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach zeigt, wären fünf von zehn Verbrauchern bereit, teilweise deutlich tiefer für faire Bananen in die Tasche zu greifen. Mit der diesjährigen Bananen-Kampagne, die bis zum 28. September bundesweit die Missstände im Bananensektor thematisiert, möchte TransFair führende Supermarktketten in Deutschland zu einer Komplettumstellung auf 100 Prozent Fairtrade-Bananen bewegen.

Dienstag, 28. August 2018 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
Artikelbild Handel soll mehr verkaufen
Bildquelle: LP Archiv/arnet.ch

Der Preis, zu dem konventionelle Bananen im Handel angeboten werden, entspreche in keiner Weise den realen Produktionskosten der gelben Frucht, erläutert TransFair. Wichtige Faktoren wie existenzsichernde Löhne und Einkommen, Arbeits- und Gesundheitsschutz, der Schutz der Umwelt oder die Folgen des Klimawandels für die Produzenten werden bei der Festsetzung des Bananenpreises nicht berücksichtigt. Dies hatten im Frühjahr die Organisationen True Price und Truecost in einer Studie belegt. Die niedrigen Preise in den Supermärkten werden durch einen enormen Preisdruck erzielt, den die Supermärkte auf die gesamte Lieferkette ausüben. Am härtesten wirkt sich dies auf die Produzentenfamilien im Süden aus, deren Einkommen oftmals kaum zum Überleben reicht, geschweige denn einen nachhaltigen Anbau ermöglicht. Dass der Handel mit dieser Preispolitik am Kunden vorbeikalkuliert, zeigt die aktuelle Allensbach-Umfrage: Demnach sind gut die Hälfte der Verbraucher bereit, für eine Bananenproduktion ohne Ausbeutung von Mensch und Umwelt mehr zu bezahlen.     

Mit Fairtrade könnten Supermärkte Verantwortung übernehmen und ein globales Netzwerk stärken, das die Einhaltung von Menschenrechten einfordert und umsetzt, ist Transfair überzeugt. "Unsere Nachbarn machen es vor: In den Niederlanden bieten bereits mehrere Supermarktketten, wie zum Beispiel Plus und Spar, ausschließlich Fairtrade-Bananen aus biologischem oder konventionellem Anbau an, und auch in der Schweiz hat Coop bereits im Jahr 2004 auf 100 Prozent Fairtrade-Bananen umgestellt", heißt es bei den Kölnern. Fairtrade-Bananen aus konventionellem Anbau werden bisher in Deutschland nicht angeboten. Dabei benötigen insbesondere Produzenten von herkömmlich angebauten Bananen Absatzkanäle, denn nur mit entsprechendem Absatz können sie von Fairtrade-Preis und -Prämie profitieren und langfristig in eine nachhaltige Zukunft investieren.   


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