VKE-Kosmetikverband Prestigekosmetik verfehlt Ziel

Deutlich geringer als erwartet fiel im vergangenen Jahr das Umsatzwachstum des selektiven Kosmetikvertriebs aus. Wie der VKE-Kosmetikverband bekannt gab, verkauften die Mitgliedsunternehmen 2017 Prestigekosmetik im Wert von rund 2,1 Milliarden Euro an den Fachhandel. Erwartet hatte die Branche ein Plus von rund 1,5 Prozent.

Mittwoch, 18. April 2018 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
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„Leider hat die Selektivkosmetik auch 2017, und damit das zweite Jahr in Folge, die Erwartungen nicht erfüllt“, kommentiert VKE-Präsident und Geschäftsführer Clarins, Stephan Seidel, die Entwicklung. Der VKE repräsentiert mit 60 Mitgliedern nach eigenen Angaben alle namhaften Hersteller im Bereich mittel- und hochpreisiger Kosmetik bis hin zur Luxuskategorie. Umsatzeinbußen verzeichneten die Mitgliedsunternehmen vor allem im Segment Dekorative Kosmetik (minus 3,7 Prozent), das für einen Umsatzanteil von 20 Prozent steht. Der Bereich Pflegende Kosmetik, also insbesondere Gesichtspflege und Sonnenschutz, wurde durch starke Umsatzrückgänge bei Anti-Aging-Pflege (steht für 43 Prozent des Umsatzes) geprägt und erreichte unterm Strich nur ein leichtes Plus von 0,4 Prozent. Erneut weniger umgesetzt haben die Hersteller mit Herrenpflege (minus 0,7 Prozent).

Der Fachhandel habe 2017 mit Prestigekosmetik einen Umsatzschwund von 5 Prozent hinnehmen müssen. „Solche Zahlen habe ich in den vergangenen 35 Jahren nicht erlebt“, betonte Seiler. Er kritisierte, dass der Handel nach wie vor zu stark auf Rabatte setze und kurzfristige Gewinnmaximierung vor nachhaltigem Handeln ginge. Es fehlten innovative Retail-Ideen sowie der Mut, auf Virtual und Augmented Reality, Künstliche Intelligenz und Mobile Payment als Differenzierungspotenzial zu setzen. Für das laufende Geschäftsjahr gibt sich der Verband wenig optimistisch und rechnet mit einem maximalen Umsatzplus von 0,5 Prozent für seine Mitglieder.

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