Interview Neumann - BBB&R Neue Bündnisse bei Bünting

Auch wenn die Volumen-Logik weiter ihre Berechtigung hat, verlässt Bünting die BBB&R. Warum und welche Zukunftspläne das Traditionshaus mit Sitz in Leer hat, erklärt Vorstands-Vorsitzender Manfred Neumann im LP-Interview.

Montag, 12. Juli 2010 - Management
Markus Oess
Artikelbild Neue Bündnisse bei Bünting

Inhaltsübersicht

Es geht auch um Know-how-Transfer, den Bünting-Chef Manfred Neumann mit neuen, aber auch dem einen oder anderen bestehenden Bündnis-Partner intensivieren will. Wachsen soll das Unternehmen vor allem organisch.

Herr Neumann, je mehr verhandelt wird, desto kleiner der Preis, hat diese Logik bei Konditionengesprächen an Bedeutung verloren?

Manfred Neumann: Natürlich nicht. Die VolumenLogik hat weiterhin ihre Berechtigung, aber das ist nicht alles. Auch Aspekte wie Umsetzung und Durchsetzung von Absprachen, Fragen nach gemeinsamen Interessen, etwa bei Produkttests, bei der gemeinsamen Vermarktung etc. gewinnen zunehmend an Bedeutung. Eine Profilierung nur über den Preis bringt uns nicht weiter. Und die Grundlage wird im Einkauf gelegt.

Warum steigt Bünting aus BBB&R aus?

Wir arbeiten seit 27 Jahren innerhalb der Markant in der BBB&R zusammen. Wir haben in dieser Zeit einiges bewegt, aber Veränderungen im Markt führen zwangsläufig auch zu veränderten Bedürfnissen der Partner. Wenn das nicht mehr passt, dann sollte man getrennte Wege gehen.

Sie sagen, das System Bünting berge Vorteile in der einstufigen Kommunikation in Richtung Industrie und in der direkten Zuordnung von Leistung und Gegenleistung. Was meinen Sie genau?

Heute passen nicht mehr alle Unternehmen innerhalb der BBB&R unter einen Hut. Nicht bei allen sind die Strukturen deckungsgleich. Wenn wir in Zukunft mit Industrie-Partnern Absprachen treffen, lassen sich diese in der neuen Konstellation eindeutig zuordnen und vor allem auch messen.

Hat das in der alten Konstellation nicht mehr funktioniert?

Das habe ich nicht gesagt, zumal wir ja selbst Teil dieser Konstellation waren. Unsere Bedürfnisse, die wir als Unternehmen im Einkauf und der Sortimentsausrichtung haben, passen eben in der neuen Kooperation besser. Und diese Gemeinsamkeiten sind uns wichtiger als die Volumina.

Welche Warengruppen stehen bei der neuen Zusammenarbeit im Fokus?

Das ganze Food-Sortiment, auch Nonfood, Technik, die rückwärtigen Bereiche. Im Grunde wollen wir als Einheit auftreten und Synergien dort nutzen, wo sie entstehen. Das setzt allerdings Verlässlichkeit voraus.

Wie muss man sich die Kooperation vorstellen?

Wir haben schon vor langer Zeit Kooperationen angestoßen. Uns geht es dabei nicht allein um Bündelung, sondern auch um Know-how-Transfer. In der Kooperation mit Kaiser's Tengelmann zum Beispiel wird uns der Einkauf für einen Großteil der Sortimente übertragen. Wir nutzen wiederum das Know-how von Kaiser's Tengelmann, unter anderem bei innovativen Revisionskonzeptionen. Auch in Bezug auf die neue Preiseinstiegsmarke, die wir in diesem Jahr auf den Markt bringen werden, haben wir uns mit Kooperationspartnern fachlich beraten.

Wann werden Sie genau mit dem neuen Sortiment starten?

Wir starten im Sommer und wollen zum Jahreswechsel ein Sortiment mit rund 700 Artikeln in den Märkten haben.

Einkauf und Warenversorgung übernimmt die Bünting Handel und Dienstleistung. Welche Volumina bewegen Sie damit?

Wir sprechen von rund 4 Mrd. Euro.

Wo wollen Sie künftig hin?

Wir wollen im Wesentlichen organisch wachsen. Aber auch weitere Zukäufe oder neue Kooperationen will ich nicht ausschließen – wenn Sie zu uns passen!

 

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