Trinkjoghurt Ayran legt zu

Das Wachstum der kaukasischen Spezialität fußt in Deutschland vor allem auf Handelsmarken. Es ist discount-getrieben, aber kontinuierlich anhaltend.

Donnerstag, 09. Mai 2013 - Molkereiprodukte
Artikelbild Ayran legt zu
Ayran im LEH + DM, Absatz in t (Quelle: Nielsen)

Neben Lassi zählt Ayran zu den Ethno-Food-Produkten, die im Handel stetig beliebter werden (vgl. Grafiken oben). Anders als bei griechischem Joghurt bzw. Joghurt nach griechischer Art, spielen bei Ayran Handelsmarken eine dominierende Rolle. Das bestätigt auch die Mopro-Weiße-Linie-Expertin von Nielsen, Silke Volejnik: „Ayran kann sich innerhalb des Trinkjoghurt-Segments sehr positiv entwickeln. Dabei stehen die Eigenmarken der Discounter für 80 Prozent des Wachstums.“ Außerdem hätten neue Produkte in den vergangenen beiden Jahren ca. 30 Prozent zum Wachstum beigetragen. In den vergangenen drei Jahren haben sich Um- und Absatz von Ayran im deutschen Lebensmittel-Einzelhandel inklusive der Drogeriemärkte etwa verdoppelt.

Schaut man in andere Länder, kommt man zu dem Schluss, dass das Potenzial von Ayran in Deutschland als Marke und auch als Gesundheitsgetränk noch nicht ausgeschöpft ist. Denn zum Beispiel durch die kaukasische Küche hat sich Ayran, oft unter dem armenischen Namen Tan, in den vergangenen Jahren in Russland als Gesundheitsgetränk ausgebreitet. Tan ist dort fast überall mit und ohne Kohlensäure sowie in diversen Geschmacksvarianten erhältlich.

Ethno-Food, das betont Claudia Eberl von der Landesvereinigung der Bayerischen Milchwirtschaft, spielt schon heute in der bayerischen Milchwirtschaft eine Rolle. Produziert werden in Bayern z. B. Grillkäse, Joghurt griechischer Art, Lakenkäse (in Anlehnung an Feta, aber aus Kuhmilch), Lassi oder eben auch Ayran. Mit ihren Erfahrungen und dem Wissen über die Konsumenten und deren Vorlieben und Bedürfnisse könnten diese Hersteller, aber auch die großen anderen Anbieter von solchen Ethno-Molkereiprodukten, in Sachen Ayran Gas geben. Zum Teil können sie auf wichtige Erfahrungen der Hersteller von Joghurt nach griechischer Art, dem in Deutschland am weitesten verbreiteten Ethno-Mopro-Artikel, zurückgreifen.

Beispiel Hochwald: 2006 führte die rheinland-pfälzische Molkerei Elinas auf dem deutschen Markt ein. Heute ist der Artikel laut Nielsen Marktführer im LEH inklusive Drogeriemarkt in der Kategorie „Marken“ im Bereich „Griechischer Joghurt“. Trotz dieser guten Entwicklung will Hochwald die Bekanntheit der Marke erhöhen. In diesem Jahr finden bundesweit Elinas-Verkostungen am PoS statt.

eispiel Emmi: Dr. Elisabeth Wagner-Wehrborn, Geschäftsführerin Emmi Deutschland, sieht für Trendartikel wie Joghurt nach griechischer Art oder Ayran Potenzial. Beliebt seien nicht nur Kuhmilchprodukte, sondern auch Schafmilch-Spezialitäten. Die Managerin setzt dabei ebenfalls auf Aufklärung der Verbraucher und auf Kommunikation. So seien die Produktvorteile griechischer Joghurt-Spezialitäten vielen deutschen Verbrauchern bislang noch nicht bekannt. Schafmilch-Joghurt etwa sei für diejenigen Konsumenten besser bekömmlich, die unter einer Unverträglichkeit von einem bestimmten Eiweiß leiden. Der Megatrend Gesundheit bietet also auch Ayran noch Möglichkeiten.

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Bild öffnen Ayran im LEH + DM, Umsatz in Tausend Euro (Quelle: Nielsen)
Bild öffnen Ayran im LEH + DM, Absatz in t (Quelle: Nielsen)