Unilever will offenbar seine pflanzliche Fleischmarke The Vegetarian Butcher verkaufen. Der Konsumgüterkonzern habe die Investmentbank Piper Sandler mit der Organisation einer Auktion beauftragt, wie der britische Nachrichtensender Sky News berichtete. Bereits mehrere potenzielle Käufer wurden in diesem Zusammenhang kontaktiert, wie aus Branchenkreisen zu hören sei. Unilever wollte die Berichte auf Anfrage von der Lebensmittel Praxis nicht kommentieren.
The Vegetarian Butcher vertreibt seine Produkte nach eigenen Angaben in 55 Ländern und über 40.000 Einzelhandelsstandorten. Zu den Abnehmern gehört auch die Fast-Food-Kette Burger King in Europa und Asien. Das 2007 von Jaap Korteweg und Niko Koffeman gegründete Unternehmen hatte Unilever vor sechs Jahren übernommen.
Der geplante Verkauf könnte Teil der umfassenden strategischen Neuausrichtung unter dem Unilever-Chef Hein Schumacher sein. Unilever prüft der Agentur Reuters zufolge zufolge auch den Verkauf weiterer niederländischer Lebensmittelmarken wie Unox und Conimex. Der Konzern will sich auf seine umsatzstärksten Marken konzentrieren und das Portfolio straffen. Diese sogenannten Power Brands steigerten ihren Umsatz im letzten Quartal um 5,4 Prozent, teilte das Unternehmen mit.
Verkauf der Eissparte gestoppt
Unilever hat erst kürzlich die Verkaufspläne für sein Eisgeschäft gestoppt und erwägt stattdessen einen Börsengang der Sparte mit Marken wie Magnum und Ben & Jerrys. Das Eisgeschäft erzielte im Jahr 2023 einen Umsatz von 7,9 Milliarden Euro bei einem Konzernumsatz von 59,6 Milliarden Euro.
Schumacher, der den Konzern seit Juli 2023 führt, plant zudem den Abbau von 7.500 Stellen weltweit.