Sachsen-Anhalt Soziale Medien für Kundennähe nutzen

Der Trendtag der Ernährungswirtschaft Sachsen-Anhalt widmete sich der veränderten Kundenkommunikation. Dabei haben PoS-Aktionen, Funk-Werbung oder Handelsbörsen nicht ausgedient.

Donnerstag, 24. Oktober 2013 - Länderreports
Silvia Schulz
Artikelbild Soziale Medien für Kundennähe nutzen
Das Bundesland Sachsen-Anhalt ist ein Schwergewicht, was den Wert der Lebensmittelproduktion pro Einwohner angeht. (Foto: Shutterstock)
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„Der jetzige Kommunikationswandel wird gern mit dem verglichen, der durch die Erfindung des Buchdrucks ausgelöst wurde“, sagt Annette Schwindt, Autorin von „Das Facebook-Buch“ und Bloggerin in Sachen Kommunikation und Social Web.

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Richtig ist: Es ist vergleichbar, aber die Entwicklung geht heute viel schneller vonstatten. Insbesondere für geschäftliche Nutzer ist es daher sehr wichtig, zuerst die Grundprinzipien von Social Media zu begreifen, bevor sie die Möglichkeiten von Facebook & Co. sinnvoll nutzen können. Das weiß auch die Agrarmarketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH (AMG) und so stand der diesjährige Trendtag Ernährungswirtschaft unter dem Motto „Die Macht von Multi (Social) Media – Ihr Einfluss auf die Handels- und Ernährungsbranche“. Die Referenten allesamt Fachprofis. So berichtete unter anderem Prof. rer. pol. Thomas Urban von der FH Schmalkalden in seinem Beitrag über „Zeitverschwendung oder Wettbewerbsvorteil – Einsatz von Multimedia-Instrumenten in der Ernährungsbranche“, und Peter O. Claußen, Marketingdirektor der Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien GmbH, ließ die Teilnehmer an den Erfahrungen und Empfehlungen von Rotkäppchen & Co. im Social Web teilnehmen.

In der Podiumsdiskussion, an der alle Referenten teilnahmen, wurden die theoretischen Grundlagen, die praktischen Umsetzungen und die Möglichkeiten von Social Media näher beleuchtet. Im Ergebnis sind sich alle Teilnehmer einig, dass es bei Social Media Richtlinien gibt, die einzuhalten sind und dass sich Zuhören lohnt. Denn Social Media verändert die Kundenkommunikation ungemein. Zu den Tipps „Wie sage ich es“ im Umgang mit den Usern/Nutzern/Kunden im Social Media zählen:

Dabei gelten diese Tipps nicht nur für das Kommunikationsverhalten im Web, sie sind allgemeingültiger Natur. Das heißt aber auch, Social Media ist nicht nur ein weiterer Sendekanal, mit dem ab und an ein paar Pressemeldungen zu senden sind, sondern Social Media ist ein Teil von Corporate Publishing.

Wie sage ich es, und wie kommuniziere ich mit meiner(n) Zielgruppe(n) – das durchdringt alle erdenklichen Kanäle. Und da die Ernährungsindustrie in Sachsen-Anhalt ein Schwergewicht ist, sollte sie Vorreiter in Sachen Social Media sein. Denn die Ernährungsbranche Sachsen-Anhalts ist nach neuesten Zahlen des BVE (Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie) auch im Vergleich der Bundesländer ein Schwergewicht. Das wird schnell deutlich, wenn die Zahlen zur Lebensmittelproduktion pro Einwohner betrachtet werden. Niedersachsen liegt mit 3.265 Euro/Einwohner zwar an der Spitze, doch der Abstand ist gering. Denn auf Platz 2 folgt Sachsen-Anhalt mit 3.188 Euro pro Einwohner. Das Schlusslicht bildet – was nicht verwundert – Berlin.

Doch sich auf den Lorbeeren auszuruhen, kommt für die Mitglieder der AMG Sachsen-Anhalt nicht infrage. So diskutierten die Vertreter der Mitgliedsfirmen Keunecke Feinkost, Röstfein Kaffee , Salzwedeler Baumkuchen, Kathi-Rainer Thiele und Bodeta Süßwaren über die Gestaltung der Zukunft. Dabei ist die vereinbarte Neuausrichtung keine wirkliche Neuausrichtung, sondern vielmehr eine Präzisierung, Fokussierung auf die Kernkompetenzen. Denn Verkostungsaktionen am PoS, Funkwerbung, Handelsbörsen und Länderwochen stehen weiterhin im Zentrum der Aktivitäten. Der Slogan aller gemeinsamen Aktionen lautet: „Sachsen-Anhalt is(s)t gut“ . Verstärkt wird lediglich das Engagement auf den Absatz der Produkte in Sachsen-Anhalt und den anderen neuen Bundesländern.

Ein Beispiel ist der von den Mitglieds-Firmen der AMG Sachsen-Anhalt betriebene Gemeinschaftsstand auf der Anuga. Und auch die Regionalvermarktung wird künftig eine noch stärkere Rolle in den Aktivitäten einnehmen.

Am 30. Oktober findet unter anderem die Produktbörse „Typisch Harz“ statt. Eine Veranstaltung, die mit dem Harzer Tourismusverband zusammen (über die Bundesländergrenze hinaus) durchgeführt wird. Mittlerweile gibt es rund 30 Zeichenträger, und 20 von ihnen werden ca. 200 Produkte dem Publikum aus Handel, Gastronomie und Hotellerie vorstellen. Besonders gut ankommen dürfte das Schaukochen.

Um die Produkte der Ernährungsindustrie von Sachsen-Anhalt noch bekannter zu machen, werden Produktkörbe angeboten. So gibt es die „Börde-Schatz-Kiste“ mit den typischen Produkten aus dem Landkreis Börde. Der Vertrieb erfolgt über den in Motorsportkreisen sehr bekannten Motopark Oschersleben und die Edeka.

Außerdem gibt es die Genuss-Box „Typisch Harz“. Auch die wird über EDEKA-Händler angeboten. Die ersten 700 Boxen gingen weg wie die bekanntlich warmen Semmeln.

Eine dritte Box ist die vom Biosphärenreservat Mittlere Elbe initiierte Box „Die Anhalt-Kiste“.

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Bild öffnen Marktplatz in Halle an der Saale. (Foto: Shutterstock)
Bild öffnen Das Bundesland Sachsen-Anhalt ist ein Schwergewicht, was den Wert der Lebensmittelproduktion pro Einwohner angeht. (Foto: Shutterstock)
Bild öffnen In der „Börde-Schatz-Kiste“ finden die Kunden eine Auswahl typischer Produkte aus dem Landkreis Börde. Der Vertrieb erfolgt über den in Motorsportkreisen sehr bekannten Motopark Oschersleben und die Edeka.
Bild öffnen Markantes Wahrzeichen im Elbauen-Park in Magdeburg: der Jahrtausendturm. (Foto: Shutterstock)