Baden-Württemberg Gentechnikfreier Südwesten

Baden-Württemberg entpuppt sich einmal mehr als Trendsetter und forciert die Einführung von gentechnikfreien Lebensmitteln. Bis spätestens Januar 2015 sollen alle Produkte, die das Qualitätszeichen Baden-Württemberg (QZBW) tragen, die Einhaltung des „ohne Gentechnik“-Standards gewährleisten.

Donnerstag, 10. Januar 2013 - Länderreports
Lebensmittel Praxis
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„Bio + regional = optimal!“ Dr. Alexander Wirsig, Geschäftsführer der Marketinggesellschaft MBW (Bildquelle: Marketinggesellschaft MBW)
Bildquelle: Marketinggesellschaft MBW, Mugrauer

Nicht nur „Bio“, nicht nur „Regio“. Baden-Württemberg geht einen Schritt weiter und positioniert sich und seine Lebensmittelindustrie als Pionier bei der Herstellung von Nahrungsmitteln „ohne Gentechnik“. Aller guten Dinge sind bekanntlich drei. Nun also „ohne Gentechnik“. Und das will was heißen. Denn wer die Baden-Württemberger kennt, der weiß: Ihr Tun und Handeln ist nicht von Weltfremdheit oder nur Idealismus getrieben, sondern von Geschäftstüchtigkeit bzw. -sinn und Verantwortung. „Mit einer erfolgreichen hundertprozentigen Einführung des ‚ohne-Gentechnik‘-Standards beim Qualitätszeichen Baden-Württemberg können wir den Verbraucheranforderungen und -erwartungen an regionale Produkte gerade im Hinblick auf eine besondere Produkt- und Prozessqualität – und damit auch auf den verbindlichen Verzicht auf GVO-Futtermittel – noch besser entsprechen“, erläutert Alexander Bonde, Verbraucherminister in Baden-Württemberg, das Engagement. Wer im aggressiven Preiskampf im Handel sich behaupten möchte, muss Verbrauchern und Handel einen Zusatznutzen bieten bzw. wenig austauschbar sein. Bonde: „Je authentischer und überzeugender ein Produkt ist, desto besser ist auch die Kundenbindung.“ Die Bestimmungen des QZBW müssten sich immer wieder neu an den Verbraucherwünschen ausrichten um dauerhaft bestehen zu können. Schließlich kann es sich laut dem Minister niemand mehr leisten, am Kundenwunsch vorbei zu produzieren. „Die Anpassungen an den „ohne Gentechnik“-Standard sind damit auch eine direkte Reaktion auf veränderte Verbraucherwünsche“, beobachtet Bonde. Und trotz der bekannten Preissensibilität der Deutschen bei Lebensmitteln setzt sich laut Bonde in der Gesellschaft zunehmend die Ansicht durch, dass gute und einheimische Produkte einen Aufpreis rechtfertigen.

Handelspartner aus Baden-Württemberg
  • Badischer Wein GmbH
  • Seitenbacher GmbH Naturkost
  • Alb-Gold Teigwaren GmbH
  • Alpirsbacher Klosterbräu
  • Franz Tress GmbH & Co. KG
  • Buch GmbH & Co. KG Nudelspezialitäten
  • Schwarzwaldmilch
  • Alb-Gold Teigwaren / Seitz
  • Cornelius GmbH
  • Bürger GmbH
  • WZG-Weine
  • Mayka Naturbackwaren GmbH
  • Peterstaler Mineralquellen GmbH
  • Seeberger GmbH
  • Fr. Kaiser

Als nur ein Beispiel aus der Praxis nennt er den Erfolg der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall. Dieser belege, dass die Erzeugung Lebensmittel nach dem „Ohne-Gentechnik“-Standard Chancen für die eher kleinen und mittleren landwirtschaftlichen Betriebe in Baden-Württemberg zur Positionierung am Markt biete. Schließlich bündele das QZBW im Gegensatz zu vielen anderen Siegeln verschiedene nachhaltige Kriterien: regionale Herkunft aus Baden-Württemberg, Erfüllung des „ohne Gentechnik“-Standards und z. B. im Obstbau die Anforderungen des kontrollierten integrierten Anbaus.

Um den Wert dieses Qualitätsprogramms bei Verbrauchern und Handel bekannt zu machen, unterstützt die MBW Marketinggesellschaft Hersteller und Handel in ihren Aktivitäten. Beispielsweise durch das gemeinsame Projekt der MBW Marketinggesellschaft und der drei Landfrauenverbände in Baden-Württemberg. Am Point of Sale (PoS) stehen zur Verkaufsförderung sogenannte „Botschafterinnen für Agrarprodukte aus der Region“ zur Verfügung. Hinzu kommt ein durchgängiges Beratungsangebot. Die MBW steht in konkreten Fällen den betroffenen Zeichennutzern bei Fragen zur Umstellung oder beispielsweise auch den Erzeugern mit Hilfestellung – insbesondere im Sinne von Qualifizierung – zur Verfügung. Es können auch solche Angebote gemeinsam mit Lizenznehmern, Zeichennutzern und Erzeugern entwickelt werden.

Bilder zum Artikel

Bild öffnen Gleich doppelt geschützt: Filderkraut trägt die Siegel geografische Angaben (g. g. A.) und geschützte Ursprungsbezeichnungen (g. U.). (Bildquelle: Marketinggesellschaft MBW)
Bild öffnen „Bio + regional = optimal!“ Dr. Alexander Wirsig, Geschäftsführer der Marketinggesellschaft MBW (Bildquelle: Marketinggesellschaft MBW)
Bild öffnen Einen Eindruck über die regionale Vielfalt in Schwaben bietet die Markthalle Stuttgart. (Bildquelle: Mugrauer)
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