Länder-Report USA Begehrlichkeiten aus dem Land der Stars & Stripes

Weine aus Kalifornien, Fisch aus Alaska, Cranberries und Walnüsse – der deutsche Markt bietet gute Chancen für Produkte aus den USA.

Donnerstag, 17. Mai 2012 - Länderreports
Dörte Fleischhauer und Christina Fleischhauer
Artikelbild Begehrlichkeiten aus dem Land der Stars & Stripes
Bildquelle: iStockphoto

American Food. Auch wenn obiges Bild dies impliziert – die USA haben an in Europa beliebten Lebensmittel nicht nur Burger zu bieten. Hoch in der Gunst der Europäer stehen Weine ebenso wie Trockenfrüchte, diverse Nussorten, Fisch und Meeresfrüchte, Zitrus- oder Cranberrysäfte, Ethnic Food sowie qualitativ hochwertiges Fleisch aus Amerika. Zwei der bekanntesten Abnehmer hiervon sind beispielsweise Otto Gourmet oder Kruse Fleisch. Trockenfrüchte wie Rosinen oder Pflaumen gelangen über Seeberger zum Konsumenten, über Bode Naturkost oder als Marke Della Natura über die Richard Janssen GmbH. Kalifornische Weine beziehen die Weinvertriebsgesellschaft Schlumberger, die C&D Weinhandelsgesellschaft oder Weinexperten von Schenk.

Das US-amerikanische Departmement of Agriculture forciert den Absatz amerikanischer Produkte hierzulande über spezielle Marketingprogramme , an denen derzeit mehr als 40 Organisationen partizipieren; neben dem California Wine Institute auch das Almond Board of California, das Alaska Seafood Marketing Institute, die U.S. Meat Export Federation, die Cranberry Marketing Association und die California Walnut Commission. Nicht zuletzt dadurch sind allein im Jahr 2011 2.553 t Cranberries nach Deutschland importiert worden, bei Walnüssen waren es 19.963 t.

Firmen aus den USA

Wie wichtig der europäische, vor allem der deutsche Markt für amerikanische Exporteure ist, zeigt auch die Beteiligung an Messen wie der Fruit Logistika, der Biofach und der anuga, wo sich 2011 165 amerikanische Aussteller präsentierten.

Künftig soll auch der Absatz der Bio-Lebensmittel forciert werden. Dazu sind die EU und die USA im Februar eine Partnerschaft eingegangen. Danach dürfe in Europa oder den USA zertifizierte ökologische Erzeugnisse ab Juni dieses Jahres in beiden Gebieten als solche verkauft werden. Bio-Bauern und -Lebensmittelproduzenten sollen dadurch einen einfacheren Zugang zum US- und EU-Markt erhalten; verbunden mit weniger Bürokratie und geringeren Kosten, denn mit dem Abkommen erkennen die EU und die USA ihre Produktionsstandards für Bio-Lebensmittel gegenseitig als gleichwertig an.

Für Erzeuger und Verarbeiter in Europa genügt es dann, die Anforderungen der EU-Ökoverordnung zu erfüllen, um ihre Waren in die Vereinigten Staaten liefern zu dürfen. Umgekehrt berechtigt die Erfüllung des National Organic Programs (NOP) die US-Erzeuger zur Lieferung auf den Binnenmarkt. Bisher mussten Ökohersteller beiden Standards genügen, wenn sie in die USA beziehungsweise die EU exportieren wollten. Die Bio-Branche in den Vereinigten Staaten und der EU wird zusammen auf rund 40. Mrd. Euro geschätzt, Tendenz steigend.


Lebensmittel aus dem Land der Stars & Stripes haben wegen ihrer Beliebtheit beim Konsumenten natürlich Potenzial für Sonderaktionen des LEH. Lidl bietet zweimal jährlich eine Länderaktion USA an. Diese besteht dann jeweils aus 20 bis 25 verschiedenen Artikeln. „Jedes Aktionsthema ist für uns wichtig, auch wenn es Unterschiede bei der Umsatzbedeutung gibt“, sagt Petra Trabert von Lidl und deutet damit an, dass die USA-Aktion nicht die Relevanz einer Italien-Aktion hat. Dennoch hält Lidl an der Aktion, die das Unternehmen nun schon seit zirka fünf Jahren im Programm hat, fest. „Zu Lieferanten und Umsätzen machen wir grundsätzlich keine Angaben“, so Trabert.

Zu ähnlichen Ergebnissen kommt man bei Penny . Länderwochen im Allgemeinen und USA-Wochen im Speziellen seien eine willkommene Abwechslung für die Kunden. Doch auch hier wird die Einschränkung gleich mitgeliefert: „Nach wie vor sind europäische Reiseziele für die deutschen Kunden Impulsgeber für den Kauf der Produkte (Ethnic Food), da hier aus der Urlaubszeit bekannte Produkte und Geschmacksprofile den Impuls für den Kauf geben“, so Pressesprecher Andreas Krämer. Typische Produkte für ein Thema USA sind bei Penny z. B. Muffins, Marshmallows, Microwellen-Popcorn, also vor allem Süßwaren, aber auch Klassiker wie Hot Dogs und kalifornische Weine.

„Solche Länderwochen sind für unsere Vermarktungspolitik eher eine Ergänzung und stehen somit nicht primär im Fokus wie andere Profilierungsthemen“, ergänzt Krämer. Grundsätzlich gebe es bei Penny einige Artikel, die zwar aus den USA stammen oder ihre Wurzel dort haben, jedoch von deutschen Herstellern produziert werden. „Diese Artikel führen wir überwiegend dauerhaft im Sortiment.“