Länderreport Bayern Weiß-blaue Genusswelt - Länder-Report Bayern: Teil 2

Genuss, Bio, Regionalität und Qualität. Auf diesen Säulen baut die bayerische Ernährungswirtschaft auf – und hält zur Absatzförderung eine Vielzahl von Maßnahmen bereit.

Montag, 17. April 2017 - Länderreports
Nicole Ritter
Artikelbild Weiß-blaue Genusswelt - Länder-Report Bayern: Teil 2
Bildquelle: Getty Images

Bayrisches Bio boomt
Vollgas voran heißt es auch für das bayerische Bio-Siegel. Schließlich sind Öko und Regionalität auch in der bayerischen Ernährungswirtschaft die Segmente mit dem größten Wachstum. „Bayern ist heute das Bundesland mit der größten Öko-Anbaufläche, fast jeder dritte deutsche Bio-Betrieb wirtschaftet hier“, sagt Helmut Brunner. „Trotzdem schaffen wir es nicht, die steigende Nachfrage nach ökologisch erzeugten Lebensmitteln aus heimischer Produktion zu decken“, weiß der Staatsminister.

Um den Öko-Landbau zu fördern und die Wachstumschancen zu nutzen, die sich für Landwirte, Hersteller, Handel und Arbeitnehmer daraus ergeben, hat der Minister bereits 2012 das Programm „Bio-Regio Bayern 2020“ ins Leben gerufen. Das Ziel: Zwischen 2012 und 2020 die Produktion ökologischer Nahrungsmittel transparent zu machen und entlang der gesamten Wertschöpfungskette auf 13 Prozent zu verdoppeln. Um möglichst ganzheitlich anzusetzen, wird dazu über die verschiedensten Bereiche wie Bildung, Beratung, Förderung, Vermarktung und Forschung hinweg investiert. Nach außen sichtbar wird die Initiative durch das neue Bayerische Bio-Siegel, das im Herbst 2015 auf den Markt kam.

Eigenes Siegel Macht Bio-Qualität Sichtbar
„Mit dem neuen Bayerischen Bio-Siegel gibt unser Haus den Marktbeteiligten eine Möglichkeit an die Hand, gegenüber dem Verbraucher die hohe Qualität von Bio-Erzeugnissen und die Herkunft der Rohstoffe sichtbar zu machen“, erklärt der Minister. Mittlerweile nutzen 90 Unternehmen (Vorjahr: 25) im Freistaat das weiß-blaue Siegel und signalisieren damit den Verbrauchern auf rund 830 Produkten (Vorjahr 330) die geprüfte Qualität der Waren aus Bayern. Produkte mit dem Bayerischen Bio-Siegel sind in Filialen des LEH, Bioläden sowie im Naturkostfachhandel und teilweise direkt beim Erzeuger zu erhalten (konkrete Bezugsquellen sind direkt über die Unternehmen, die das Zeichen nutzen, zu erhalten. Eine Auflistung dieser Unternehmen gibt es unter www.biosiegel.bayern/hersteller). Der Bekanntheitsgrad des Siegels liegt bei den bayerischen Verbrauchen bereits bei rund 30 Prozent. Um den Bekanntheitsgrad weiter zu steigern, rührt die alp Bayern auch in diesem Jahr wieder die Werbetrommel: Geplant sind die Bewerbung im Rahmen der BR-Radltour, Out-of-Home-Kampagnen sowie Aktionen am PoS und Anzeigen in Printmedien.

Welt-Genuss-Erbe Bayern
Ganz im Zeichen der bajuwarischen Genusswelten stehen auch die geschützten geografischen Angaben (g.g.A.) sowie die Ursprungsbezeichnungen (g.U.) der EU. Insgesamt gibt es 31 geschützte Agrarprodukte und Lebensmittel, die eines der EU-Siegel tragen. Darunter Bayerischer Meerrettich, Nürnberger Rostbratwürste, Nürnberger Lebkuchen oder der Allgäuer Bergkäse. Das jüngste Mitglied und erst seit Mitte 2016 mit dabei: der Allgäuer Sennalpkäse. Hinzu kommen zwölf geschützte Spirituosen (z.B. Bär- und Blutwurz, Fränkischer Obstler oder der Münchner Kümmel) sowie fünf geschützte Weinbauerzeugnisse (z. B. Frankenwein, Landwein Main).

Mit eigenem Magazin
Im Rahmen des von der EU geförderten Programmes „Welt-Genuss-Erbe Bayern“ werden folgende bayerische Spezialitäten besonders herausgestellt: Allgäuer Emmentaler und Bergkäse, Bayerisches Bier, Nürnberger Rostbratwürste, Bayerisches Rindfleisch sowie Schrobenhausener und Abensberger Spargel. Natürlich erhält auch das Welt-Genuss-Erbe werbliche Unterstützung. Beispielsweise durch das hoch- und nutzwertige Magazin „Schätze, in welchem die (EU-) ausgezeichneten Spezialitäten emotional und lifestylig in Szene gesetzt werden.

In Vor-Ort-Reportagen werden Regionen, in denen die jeweiligen „Schätze“ entstehen und die Menschen, die sie erzeugen, vorgestellt – seien es nun Spargel, Craftbiere, Rindfleisch oder besondere Käse. „Schätze“ bedient sich dabei auch prominenter Unterstützung in Form von Interviews mit Sterneköchen oder Gesprächen mit Bestsellerautoren. Das Magazin liegt mehrmals jährlich ausgewählten Zeitschriften bei.