Amerika Mit deutscher Traditionsmarke auf Wachstumskurs

Im Februar wurde bekannt, dass Unilever das Geschäft mit der Minisalami Bifi an den US-amerikanischen Fleischsnack-Spezialisten Jack Link’s abgibt. Jack Link’s Europa-Geschäftsführer Michael Ollerup erklärt die Strategie hinter dieser Akquisition.

Freitag, 16. Mai 2014 - Länderreports
Tobias Dünnebacke

 

Sie haben gerade die Fleisch-Snack-Sparte von Unilever übernommen. Was sind Ihre Ziele mit dieser Übernahme?
Michael Ollerup
: Die Mission von Jack Link’s ist es, weltweit führender Anbieter von Fleischsnack-Markenartikeln zu sein.

Unilever beschreibt Bifi als „lokale Marken-Ikone“. Inwiefern helfen Ihnen lokale Produkte auf dem Weg zum weltweit führenden Anbieter von Fleischsnack-Markenartikeln?
Diese Akquisition ist ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zur Erfüllung dieser Mission. Die Marken Bifi und Peperami sind Wachstumstreiber in ihren Marktsegmenten und Absatzgebieten. Eine starke Ergänzung unserer europäischen Marktposition.

Sind Produkte wie Bifi und Beef Jerky nicht eigentlich Wettbewerbsprodukte, die im selben Marktsegment unterwegs sind?
Das relevante Wettbewerbsumfeld von Jack Link’s war schon vor der Akquisition nicht auf Fleisch- oder Wurstsnacks beschränkt. Physisch sind Beef Jerky und Wurstsnacks verwandt, als Marke sprechen sie jedoch unterschiedliche Zielgruppen an und stehen daher nicht in unmittelbarem Wettbewerb.

Und wie wollen Sie differenzieren?
Die Marken des Jack Link’s Portfolios weisen aus Verbrauchersicht unterschiedliche Profile auf, die kontinuierlich ausgebaut werden. Für den Kunden ergibt sich fortan der Vorteil, die gebündelte Sortimentskompetenz aus der Hand eines Herstellers zu erhalten.

In Deutschland ist Bifi natürlich ein unverzichtbarer Markenartikel für den Handel und alle Convenience-Bereiche. Werden Sie an der Positionierung oder am Auftritt Änderungen vornehmen?
Für eine Aussage dazu ist es noch zu früh, die langfristige Markenstrategie ist noch nicht vollends festgelegt.

Zur Übernahme gehört auch der Produktionsbetrieb in Ansbach. Wie wichtig ist das für die Entwicklung in Europa?
Die erworbene Produktionsstätte verfügt über exzellentes Know-how, ausgezeichnete Qualitätsstandards, und es gibt die Möglichkeit, dank kurzer Entscheidungswege, schnell zu handeln. „Made in Germany“ ist ein Europaweit anerkanntes Qualitätssiegel.

Würde das Freihandelsabkommen zwischen USA und EU Ihrem Geschäft neue Impulse geben?
Mit oder ohne Freihandelsabkommen sind wir dank Produktionsstätte in Deutschland in einer hervorragenden Ausgangsposition.

Gerade führen Sie in Deutschland die Fleisch-Snacks in Riegelform ein. Wie kommen Sie voran?
Der gute Abverkauf früh gestarteter Kunden bestätigt unsere Annahme, mit den Beef Snacks eine für den Konsumenten ideale Erweiterung des Jack-Link’s-Sortiments vorgenommen zu haben.

Wie läuft insgesamt das Geschäft in Deutschland für Jack Link’s ?
Wir haben 2014 einen guten Start hingelegt – der Konsument findet immer mehr Gefallen an den Snacks. Unser ambitioniertes Wachstumsziel für die Marke Jack Link’s (2014 +35 Prozent gegenüber 2013) wird bis dato übertroffen.