Mutterland - Hamburg In der Heimat einkaufen

Mutterland ist ein Delikatessengeschäft. Doch Papayas oder Parmaschinken sucht der Kunde vergebens. Stattdessen gibt es handgefertigte, hochwertige Produkte aus Deutschland .

Donnerstag, 06. Oktober 2011 - Ladenreportagen
Silvia Schulz
Artikelbild In der Heimat einkaufen
Convenient: Geschmiertes Pausenbrot – mit Zutaten wie Ziegenfrischkäse und und Bio-Status.
Bildquelle: Mutterland

Nachhaltigkeit und Regionalität prägen unsere Zeit. Die Sehnsucht der Verbraucher nach Sicherheit und „Idylle“ wächst. „Regional“ und Heimat sind Ausdruck dieses Drangs. Ein Lebensgefühl, das der Hamburger Jan Schawe, Gründer und Inhaber des Delikatessengeschäfts „Mutterland“, gut kennt. Sein Ziel: Den Spagat zwischen Lifestyle und Umweltaffinität schaffen. Nach drei Jahren Vorbereitung entstand aus der Idee „Mutterland“ ein stimmiges Konzept. Für die Produktauswahl reiste der studierte Kommunikationswirt drei Jahre lang quer durch Deutschland. Er wollte Betriebe finden, die schon aufgrund der produzierten Mengen auf keiner Fachmesse anzutreffen sind. Schawe strahlt regelrecht, wenn er erzählt, dass die Suche nach der richtigen Manufaktur nicht einfach, „aber meist lecker“ war. Ein Genuss, der ihm drei zusätzliche Kilogramm einbrachte.

Schawe legt bei den Produkten „Made in Germany“ Wert auf Exklusivität („die es nicht an jeder Ecke zu kaufen gibt“). Die Auswahlkriterien sind handwerkliche Fertigung, beste Qualität und das gewisse Etwas. Er versteht das als eine Art Reinheitsgebot für deutsche Esswaren. Für ihn sind Lebensmittel „existenzielle Produkte, die wieder ausreichend wertgeschätzt werden müssen“.

Innerhalb von drei Jahren sind aus einem Standort bereits drei geworden. Im gut betuchten Eppendorf und in St. Georg gehören zum Ladengeschäft auch je ein Café. Hier geht es vom Frühstück bis zum Abend hoch her.

Die Ausstattung der Geschäfte entspricht dem norddeutschen Stil: Sie vermitteln Ursprüngliches, Bodenständigkeit und Geschmack. Die Ladenausstattung lenkt nie von den Produkten ab. Holzregale, die an Weinkisten und alte Getränkestiegen erinnern, rahmen die handverlesenen Waren ein. Auch die Verpackungen sind ansprechend anders. Warenaufbauten sind gekonnt in Szene gesetzt. Ein Verkaufstresen mit feinen Schinken, Wurst & Käse sowie duftendem Brot locken zum Kauf. Besonders verführerisch und unwiderstehlich sind die leckeren Kuchen, Torten und Törtchen. Die kann (und muss) der Kunde gleich im Café probieren.

Auch die Einrichtung im gastronomischen Teil ist schnörkellos. Die Stühle stammen aus einer Schulauflösung und lassen den Gast wahrscheinlich in Erinnerungen schwelgen. Der Besucher fühlt sich geborgen und gut aufgehoben, „fast wie bei Mutti“.

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Mutterland

Bilder zum Artikel

Bild öffnen Erinnert an einen Kolonialwarenladen: „Mutterland“ in Hamburg.
Bild öffnen Convenient: Geschmiertes Pausenbrot – mit Zutaten wie Ziegenfrischkäse und und Bio-Status.
Bild öffnen Guten Appetit
Bild öffnen Verdeckt: Die Technik verbirgt sich hinter dem Tresen.
Bild öffnen Italienische Anleihe: Espresso darf nicht fehlen.
Bild öffnen Außenansichten: „Mutterland“ in Hamburg.
Bild öffnen Außenansichten: „Mutterland“ in Hamburg.
Bild öffnen Interpretation: Hanseatische Anti-Pasti.
Bild öffnen Gemütlich: Wer nicht so lange warten möchte, der kann Törtchen, Torten und Kuchen gleich im Café verzehren.
Bild öffnen Ansprechend: Viel Wert wird auf Warenpräsentation gelegt, sowohl im Schaufenster als auch im Laden.
Bild öffnen Ansprechend: Viel Wert wird auf Warenpräsentation gelegt, sowohl im Schaufenster als auch im Laden.
Bild öffnen Witzig: Warum muss Salat immer Salat heißen: Ungewöhnliche Namen für neue Kombinationen (Gartensalat mit Ziegenfrischkäse, Honig, Walnüssen).
Bild öffnen Vertraut: Die Produkte wecken Kindheitserinnerungen.
Bild öffnen Vertraut: Die Produkte wecken Kindheitserinnerungen.
Bild öffnen Delikat: Käse-Spezialitäten und frisches Brot fehlen nicht.