Konsum Dresden Mut zum Anderssein

Der Konsum Dresden feiert in diesem Jahr sein 130-jähriges Bestehen. Doch es gibt einen weiteren Grund zur Freude: Der Frida-Markt in der Tolkewitzer Straße wurde Supermarkt des Jahres.

Donnerstag, 17. Mai 2018 - Ladenreportagen
Susanne Klopsch
Artikelbild Mut zum Anderssein
Großzügig: Im ehemaligen Pferdehof ist heute viel Platz für Vitamine und Co.
Bildquelle: Mirco Moskopp
Supermarkt des Jahres 2018 Preisträger - Filialen bis 2.000 qm

Schon von außen überzeugt der Frida in der Tolkewitzer Straße mit seiner aufsehenerregenden Architektur. 1872 als erstes Pferdebahndepot in Dresden eröffnet und später zum Bus- und Straßenbahndepot umfunktioniert, befindet sich hier heute einer der besten Supermärkte Deutschlands: Er wurde als „Supermarkt des Jahres 2018“ in der Kategorie Filialen bis 2.000 Quadratmeter ausgezeichnet.

Fakten im Fokus
  • Verkaufsfläche: 1.596 qm
  • Mitarbeiter: 44 (davon 11 Vollzeit)
  • Artikel: 19.000
  • Durchschnittsbon. 20,43 Euro
  • Brutto-Umsatz 2017 8,4 Mio. Euro

Der Frida-Markt ist zu Fuß, mit den Öffentlichen und mit dem Pkw bestens zu erreichen. Je nachdem von wo der Kunde kommt, nimmt er den vorderen oder seitlichen Eingang. Im Innern erwartet ihn ein großzügig, gut geschnittener und attraktiv gestalteter Markt. Das Ladenlayout ist außergewöhnlich, das Ambiente überzeugt. Großzügigkeit, hohe Decken, riesige Fensterfronten lassen nicht nur viel Tageslicht hinein, sie sorgen für eine wohlige Atmosphäre. Niedrige Regale, breite Gänge und die Kundenführung tragen zum entspannten Einkaufsgefühl bei.

Auffällig sind im SB-Bereich die Hinweisschilder am Regal auf lokale Lieferanten mit Beschreibung, Name und Foto. Das Motto „Hier ist Heimat“ wird mit Leben gefüllt. Denn das Sortiment ist regional bis lokal geprägt. Kunden haben quer durch das Sortiment die Wahl zwischen Produkten von mehr als 100 sächsischen Herstellern. Und damit sie wirklich auch niemand übersehen kann, sind die Produkte aus Sachsen mit einem zusätzlichen, größeren Schild (Regalstopper) ausgestattet. Da sich der Markt in einer touristischen Gegend befindet, werden die lokalen und regionalen Produkte in einem „Touristenregal“ zweitplatziert. So auch die von der Zeitschrift „Der Feinschmecker“ geadelten Kaffee- und Kakaosorten der Dresdner Kaffee- und Kakaorösterei.

Fokuspunkte ziehen den Kunden tief ins Marktinnere. Einer von ihnen ist die Weinabteilung. Sie erinnert durch die edle, dunkle Gestaltung an einen Weinkeller. Ein großer Tisch mit Stühlen lädt zum Verweilen und zu planmäßigen Verkostungen ein. Weine aus Sachsen haben entsprechend dem Motto „Hier ist Heimat“ Vorfahrt. Neu im Sortiment ist eine Konsum-Edition.

Ein gekonntes Wechselspiel entsteht durch die daneben platzierte gläserne Manufaktur. Hier sehen Kunden, was und wie die vielen leckeren Produkte hergestellt werden. Getrennt voneinander entstehen Snacks und Salate für die Obst- und Gemüseabteilung, die sich vor der gläsernen Manufaktur befindet und nicht wie üblich zu Beginn des Kundenlaufs. Gefertigt wird auch für die Fleischabteilung sowie fürs Catering. Kunden können so direkt aus der Weinabteilung den Mitarbeitern im Catering auf die Finger sehen. Von der anderen Seite hat der Kunde Einblick in die Fleischvor- und zubereitung sowie auf die Veredelung der Produkte. Ein nicht zu unterschätzender Effekt der gläsernen Manufaktur: Die Wege für die Mitarbeiter sind kurz.y

Schnell gelesen
  • Frida, Tolkewitzer Str. 38, 01277 Dresden
  • Das Gebäude wurde im 19. Jahrhundert als Pferdehof errichtet, war später Busbahnhof.
  • Viel Tageslicht, große Fenster und breite Gänge sorgen für eine angenehme Einkaufsatmosphäre.
  • 2016 wurden die Bedienungstheken in die Marktmitte gesetzt und sind das Herzstück des Marktes.
  • Ein Highlight ist die Weinabteilung.
  • 50 Prozent Frischeanteil.
  • Der Frida arbeitet mit rund 100 lokalen und regionalen Lieferanten zusammen. Am Regal werden diese hervorgehoben und vorgestellt.
  • Das Team ist ausgesprochen engagiert und freundlich.

2016 wurde auch die Bedienung von Grund auf erneuert. Nun befindet sie sich mitten im Markt. Es hat den Anschein, als wären alle anderen Sortimente und die dazugehörigen Warenträger um die Frischeinsel herum gebaut und angeordnet. Die Mitarbeiter haben so einen 360-Grad-Blick und sehen Kunden schon von Weitem. Seit der Neugestaltung erhält der Kunde nicht nur Wurst, Käse und Fleisch. Das Sortiment wurde um Dry-aged-Beef im Reifeschrank, Fisch und Antipasti erweitert. Ein Eyecatcher ist das Fleischrondell. Hier werden die frisch zubereiteten Spezialitäten präsentiert. Flyer mit Rezepten liegen aus, aber die Mitarbeiter haben stets Tipps zur Zubereitung parat.

Kundenorientierung liegt in der DNA des Personals. Denn auf Fragen ist oft ein „Dafür sind wir doch da“ oder ähnliches zu hören. Die Mannschaft versteht es, Kunden zu pflegen und zu hegen. Hier ein Schmeckmuster und da ein nettes Wort, so geht Kundenbindung.

Bilder zum Artikel

Bild öffnen Herzstück des Frida: die Bedienungsinsel mitten im Markt.
Bild öffnen Großzügig: Im ehemaligen Pferdehof ist heute viel Platz für Vitamine und Co.
Bild öffnen Bitte zugreifen: Selberkosten überzeugt den Kunden am schnellsten.
Bild öffnen Ganz persönlich: Wer genau wissen will, wer die Pasta macht, bekommt hier die Antwort.
Bild öffnen Einladend: Das Tageslicht sorgt für eine angenehme Einkaufsatmosphäre.
Bild öffnen Ein Hingucker: die Präsentationswürfel etwa für Aktionsware.
Bild öffnen Herzlich willkommen: die Weinabteilung mit der Verkostungszone und kompetenter Beratung.
Bild öffnen Marktleiter Mario Pfandke: Er ist seit 19 Jahren beim Konsum. Die Frische ist für ihn in der Philosophie des Hauses verankert.