Konsum Dresden Jeder Standort ist anders!

Der Konsumverein Vorwärts – heute Konsum Dresden eG – hat seit der Gründung im Jahre 1888 eine wechselvolle Geschichte und muss sich zuletzt vor allem in einem erbitterten Wettbewerb in der Elbmetropole behaupten. Das Rezept: Individualität. An jedem Standort. Die LP stellt drei Märkte vor, die unterschiedlicher kaum sein können.

Freitag, 26. Februar 2016 - Ladenreportagen
Reiner Mihr
Artikelbild Jeder Standort ist anders!
Bildquelle: Roger Günther

„Wir machen für jeden Standort den passenden Markt und das richtige Konzept“, sagt Roger Ulke, Vorstandsmitglied beim Konsum Dresden. Er steht mit seinem Vorstandskollegen Gunter Seifert in der Centrum Galerie vor dem jüngsten Konsum-Outlet. Das Shoppingcenter an Dresdens Einkaufsmeile, der Prager Straße, wurde 2008 neu gebaut, war aber nur mäßig erfolgreich. 2014 startete es renoviert und mit neuem, jungen Konzept. Im Basement findet sich gleich neben dem Ankermieter Media-Markt eine moderne, auf Laufkundschaft und jüngeres Publikum ausgerichtete Konsumfiliale.

Fakten im Fokus

Konsum, Centrum Galerie, Prager Straße 15, 01069 Dresden

  • Neueröffnung: 16.10.2014
  • Öffnungszeiten: Mo - Sa, 9.30 - 20 Uhr
  • Verkaufsfläche: 1.256,4 qm
  • Mitarbeiterzahl (Köpfe/Vollzeit): 20/16,1
  • Artikelanzahl: 12.000
  • Durchschnittsbon: 6 Euro

Der Kundenblick fällt dabei sofort auf die Frische- oder Convenience-Insel direkt am Eingang. Hier gibt es frisch gepresste Säfte (Obst auch zum Selberpressen), Salate, Snacks, schokolierte Früchte und alles, was schnell geht und gewünscht wird. „Das ist kein Markt für den Wochenendeinkauf“, sagt Seifert. Daher habe man auch auf die üblichen Bedienungstheken verzichtet. Natürlich findet man Wurst, Fleisch, Käse – aber eben gekühlt in SB. „Alles für den schnellen Einkauf“, sagt Ulke. Das sei ein Markt vor allem für junge und junggebliebene Kunden. Da könne man dann eben Craft-Bier gut verkaufen oder auch ein norwegisches Wasser (Voss, 0,8 l für 1,99 Euro). Der Markt sei schon ein Vollsortimenter, der ein breites, aber standortangepasstes Sortiment (rund 12.000 Artikel) biete. Die in Shoppingcentern fast üblichen Schwierigkeiten (Anlieferung, Zugang) habe man im Griff. Der Durchschnittsbon liege bei 6 Euro, die Diebstahlsquote sei nicht überdu rchschnittlich. Auf den 1.200 qm Verkaufsfläche arbeiten 30 Mitarbeiter. Der Markt darf leider erst um 9.30 Uhr öffnen. „Entscheidung des Center-Managements“, sagt Ulke. Aus der Innenstadt hinaus fahren Ulke und Seifert in den Stadtteil Blasewitz, dem historischen Villenvorort Dresdens. Eine gute Wohngegend mit ordentlich situierter Kundschaft für Lebensmittelmärkte. Hier liegt auch der Frida, genauer in der Tolkewitzer Straße. Er gehöre zu den modernsten Lebensmittel-Märkten Deutschlands, meint Ulke: Historisches Ambiente und moderne Einkaufskultur verknüpften sich hier zu einem besonderen Einkaufserlebnis. Der Frida-Markt öffnet von 8 bis 22 Uhr und bietet rund 20.000 Artikel auf der Fläche von 1.500 qm. In dem denkmalgeschützten Gebäude finden sie einen „sehr transparenten Markt“ wie Seifert sagt. Die Arbeitsbereiche sind offen, Highlight ist die Frischeinsel mit Fleisch-, Wurst- und Käsebedienung sowie Backstation im Zentrum des Marktes. Im hinteren Bereich findet sich die gläserne Produktion, hier wird auch für die Catering-Sparte des Unternehmens handwerklich produziert.

Fakten im Fokus

Frida, Tolkewitzer Straße 38, 01277 Dresden

  • Neueröffnung: 25.11.2010
  • Öffnungszeiten: Mo - Sa, 8 - 22 Uhr
  • Verkaufsfläche: 1.539 qm
  • Mitarbeiterzahl (Köpfe/Vollzeit): 42/35,6
  • Artikelanzahl: 20.000
  • Durchschnittsbon: 19,50 Euro

Auffallend ist die Platzierung von Obst und Gemüse im hinteren Teil des Ladens. Der Kunde soll sein Obst und Gemüse im Einkaufswagen oben auf die anderen Einkäufe legen können. Gelungen ist in diesem Markt die Weinabteilung. Hier finden regelmäßig Weinproben statt.

Fakten im Fokus

Konsum, Münchner Straße 38, 01187 Dresden

  • Neueröffnung: 01.08.2013
  • Öffnungszeiten: Mo - Sa, 8 - 22 Uhr
  • Verkaufsfläche: 189 qm
  • Mitarbeiterzahl (Köpfe/Vollzeit): 10/7,2
  • Artikelanzahl: 6.000
  • Durchschnittsbon: 7,50 Euro

Weiter geht es zu einem absoluten Kontrastprogramm. In der Nähe zur Technischen Universität finden sich im Konsum in der Münchner Straße auf nur 189 qm (!) Verkaufsfläche 6.000 Artikel des täglichen Bedarfs. Parkplätze gibt es nur an der Straße. Der Markt kann getrost als „Convenience-Store“ bezeichnet werden, wird bevorzugt von Studenten besucht, die zu Fuß in den Markt kommen. „Wir bieten hier schon ein Vollsortiment“ sagt Ulke, „aber weniger tief natürlich.“ Hier werde nur für den täglichen Bedarf eingekauft. Aber es gibt Mehrweggetränke genauso wie frische Brötchen. Und einen Kaffee kann man auch noch frisch bekommen. „Das ist der kleine Konsum um die Ecke“, beschreibt Seifert. Schon auf dem Rückweg, sagt Roger Ulke noch: „Wirtschaftlich ist dieser kleine Markt ebenso erfolgreich wie die beiden anderen. Warum sollen Kleinflächen keine Zukunft haben?“

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