Zucker Industrie warnt vor Preisexplosion

Das Infozentrum der Zuckerverwender (IZZ) warnt vor einer Preisexplosion und Versorgungsengpässen beim Zucker: Seit Monaten hätten die Hersteller von Konfitüren, Limonaden, Süß- und Backwaren größte Schwierigkeiten, ihren Bedarf an Zucker zu decken, teilt das IZZ mit.

Montag, 12. September 2011 - Industrie-Archiv
Lebensmittel Praxis
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Einige Hersteller hätten bereits auf zusätzliche Aufträge verzichten müssen, weil die Lieferanten die notwendigen Zuckermengen nicht hätten zusagen können. Die Folge sei eine Preisexplosion beim Rohstoff Zucker, die für die Firmen zum Teil existenzgefährdende Züge annehme. Die Ursache sieht das IZZ in der Zuckerquotenregelung der EU. Dieses Quotensystem begrenzt die Produktionsmenge von Zucker für die Lebensmittel- und Getränkewirtschaft. Danach dürfen nur 85 Prozent des europäischen Bedarfs aus eigener Erzeugung kommen. Der Rest soll über Importe aus bestimmten Schwellen- und Entwicklungsländern gedeckt werden. Diese Zuckerimporte seien jedoch zu einem großen Teil ausgeblieben, da die Produzenten aus diesen Ländern wegen hoher Weltmarktpreise in andere Weltregionen lieferten, so das IZZ weiter.

Die in dem IZZ zusammengeschlossenen Branchen (Getränkewirtschaft, Süßwarenindustrie, die obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitende Industrie, Großbäckereien) fordern daher bis 2015 die Erhöhung der Zuckerquote auf 100 Prozent des Eigenbedarfs und danach die völlige Abschaffung des Quotensystems. Die 2006 eingeführte Quotenreduzierung auf 85 Prozent des Eigenbedarfs war aus Sicht des IZZ eine Fehlentscheidung. „Die Zuckerquote muss im Rahmen der aktuellen Neugestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik abgeschafft werden", sagte IZZ-Sprecher Karsten Daum. Die Lebensmittelhersteller benötigten dringend einen wettbewerbsorientierten EU-Zuckermarkt, der eine freie Markt- und Preisentwicklung sowie Versorgungssicherheit gewährleiste.
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