Deutsche Mühlen Getreidepreise verharren auf hohem Niveau

Der Verband Deutscher Mühlen (VDM) prognostiziert für dieses Jahr als Folge des ungünstigen Witterungsverlaufs deutlich niedrigere Ernteerträge. Die Erzeugerpreise bleiben demzufolge hoch, während höhere Preise für Mahlerzeugnisse schwer durchzusetzen seien.

Dienstag, 16. August 2011 - Industrie-Archiv
Lebensmittel Praxis

Nach einem langen Winter, einem zu trockenen Frühjahr und sehr wechselhaftem Wetter in der Ernte erwartet der VDM einen Rückgang des Getreidevolumens um 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf knapp 41 Mio. t. Davon werden voraussichtlich auf Weizen 22,5 Mio. t und auf Roggen 2,5 Mio. t entfallen. Die Beschaffungspreise bleiben laut VDM hoch. Ein scharfer Wettbewerb im Lebensmitteleinzelhandel und im Backgewerbe erschwere dagegen „auskömmliche Preise" für Mahlerzeugnisse. „Mehl ist viel mehr wert, als es derzeit kostet", sagte der VDM-Vorsitzende Hans-Christoph Erling.

Aus der diesjährigen Ernte werde den deutschen Mühlen nochmals weniger Brotgetreide zur Verfügung stehen, weil die Qualitäten sehr unterschiedlich seien, sodass die Mühlen großen Aufwand betreiben müssten, um geeignete Partien herauszufiltern. Im Wirtschaftsjahr 2010/11 haben die 580 Mühlen in Deutschland 7,98 Mio. t Getreide vermahlen, ein Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Daraus haben sie 6,44 Mio. t Mahlerzeugnisse hergestellt (5,68 Mio. t. Weizen- und 0,76 Mio. t Roggenmehl) und erwirtschafteten damit einen Jahresumsatz von knapp 2,5 Mrd. Euro.