Bereits bei der Einreichung des Antrags auf Verfahrenseröffnung Mitte Januar hatten sich 90 Prozent der Mitarbeiter in Kurzarbeit befunden, heißt es in einer Mitteilung des Büros des Insolvenzverwalters. Herzig nannte die Liquiditätssituation der Oderland GmbH katastrophal. Das energieaufwändige Kerngeschäft – die Herstellung und Lagerung von Tiefkühlprodukten – ist mit sehr hohen Stromkosten verbunden. Auf Grund mangelnder Liquidität waren bereits die Vorauszahlungen auf die laufenden Stromverbräuche nicht mehr uneingeschränkt möglich. Dadurch war schon ein Großteil der eingelagerten Waren verdorben bzw. konnte nicht mehr verkauft werden, teilte Herzig mit.
Zudem hatten sich nach seiner Aussage wichtige Kunden bereits im Vorfeld der Insolvenz von der Oderland GmbH als Lieferanten getrennt und sich für die kommende Erntesaison vertraglich an Mitbewerber gebunden, so dass derzeit keinerlei Möglichkeit für eine nahtlose Wiederaufnahme eines kostendeckenden Geschäftsbetriebes bestehe. Unabhängig davon laufe die Suche nach einem Investor derzeit auf Hochtouren. Zwischenzeitlich sind bei Herzig mehrere Anfragen eingegangen, deren Belastbarkeit derzeit geprüft wird. „Die Suche nach einem Investor, der bereit ist, den Standort und eine möglichst große Anzahl von Mitarbeitern zu übernehmen, hat für mich oberste Priorität", sagte Herzig.