Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft Ausweitung der Herkunftskennzeichnung

Die deutschen Agrarminister in Bund und Ländern sollen sich dafür einsetzen, dass zeitnah eine EU-weit verpflichtende Herkunftsangabe auch für Fleischzubereitungen und -erzeugnisse sowie für das Großverbrauchersegment in Kraft tritt. Das fordert zur morgen beginnenden Agrarministerkonferenz in Bad Homburg die deutsche Geflügelwirtschaft.

Dienstag, 17. März 2015 - Industrie-Archiv
Lebensmittel Praxis

Dr. Thomas Janning, Geschäftsführer des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG), begründet den Vorstoß der Branche mit der Erhöhung der Transparenz für Verbraucher. Aus Sicht der Geflügelwirtschaft sei die ab 15. April 2015 EU-weit geltende verbindliche Herkunftsangabe für unbehandeltes, frisches und gefrorenes Geflügelfleisch ein Schritt in die richtige Richtung, aber nicht ausreichend: Denn der Verbraucher solle auch beim Kauf von Convenience-Produkten oder Wurstwaren und beim Besuch von Kantinen erfahren, woher die Produkte stammen. Nachbesserungsbedarf sieht der ZDG im Großverbraucher-Segment. Schließlich werde über Restaurants, Kantinen, Mensen und sonstige Außer-Haus-Verpflegung in Deutschland rund zwei Drittel des Geflügelfleischs abgesetzt.

Grundsätzlich aufgeschlossen steht die Geflügelwirtschaft auch einer Kennzeichnung der Haltungsform auf Geflügelfleisch gegenüber. Allerdings erteilt der ZDG dem von Baden-Württembergs Agrarminister Alexander Bonde vorgeschlagenen Modell eine Absage: Die Kriterien seien willkürlich und entbehrten einer gesetzlichen und wissenschaftlichen Grundlage.