Eier Studie stützt Importzölle

Um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Eierwirtschaft zu erhalten und dem Verbraucher die weltweit höchsten Standards bei Tierwohl, Umweltschutz und Lebensmittelsicherheit garantieren zu können, ist die Beibehaltung der bestehenden Importzölle auf Schaleneier und Eiprodukte aus Nicht-EU-Ländern von zentraler Bedeutung. Dies ist das Fazit einer Studie vom sozioökonomischen Forschungsinstitut LEI der Universität Wageningen.

Donnerstag, 05. März 2015 - Industrie-Archiv
LEBENSMITTEL PRAXIS

ek87 14.00 Die Studie belege, dass die hohen EU-Standards im Vergleich zur Produktion in Drittländern signifikant höhere Erzeugungskosten bedeuten. Denn dort würden Legehennen noch standardmäßig in den EU-weit seit Anfang 2012 verbotenen konventionellen Käfigen gehalten. Bei einer Senkung oder gar einem Wegfall der Importzölle drohten diese hohen EU-Standards durch Billigimporte aus Drittländern unterlaufen zu werden, so der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG). „Das wäre definitiv nicht im Sinne des Tierschutzes. Ein Unterwandern unserer hohen europäischen Standards darf nicht sein!“, kommentiert Günter Scheper, Vorsitzender des Bundesverbands Deutsches Ei (BDE) „Vor allem vor dem Hintergrund der aktuellen Verhandlungen zu bilateralen Handelsabkommen mit Nicht-EU-Ländern zeigt die Studie, dass Importzölle für die europäische und deutsche Eierwirtschaft unverzichtbar sind.“

Die Erzeugungskosten in Drittländern liegen um bis zu 29 Prozent unter den Kosten in EU-Ländern. Im Auftrag des europäischen Handelsverbands für Eierpackstellen, Eierhändler und die verarbeitende Industrie, hatte van Horne die Erzeugungskosten von Schaleneiern und Volleipulver in sieben EU-Ländern (Niederlande, Frankreich, Spanien, Italien, England, Polen und Dänemark) mit den Erzeugungskosten in ausgewählten Drittländern (Ukraine, USA, Argentinien und Indien) für das Jahr 2013 verglichen. Anhand verschiedener Zukunftsszenarien mit veränderten Importzöllen oder Wechselkursen kommt die Studie exemplarisch zu dem Ergebnis, dass bei einer Senkung der Importzölle um 50 Prozent oder bei einem um 10 Prozent niedrigeren Wechselkurs alle betrachteten Drittländer erhebliche Wettbewerbsvorteile gegenüber den europäischen Erzeugern gewinnen würden.