Auch die Anschaffungsneigung der Deutschen sei wegen des niedrigen Zinsniveaus sehr hoch. Allerdings profitiere der FMCG-Markt davon kaum, da die Deutschen traditionell ihr Geld in geringerem Maße für Lebensmittel ausgäben. Dies gelte auch für Getränke. Wein habe insgesamt an Käuferreichweite eingebüßt, zudem sprächen die demographische Entwicklung (Alterung der Gesellschaft) und das Konsumverhalten ethnisch-religiöser Minderheiten gegen den Konsum alkoholhaltiger Getränke. Positive Absatzimpulse kämen hauptsächlich von den weinhaltigen Mixgetränken – Zulasten der Marktanteile von Wein, Sekt und anderen alkoholhaltigen Getränken.
Der Absatz der WZG ging 2013 leicht um 1,3 Prozent auf 29,6 Mio. l zurück. Der Umsatz blieb - auch dank höherer Preise - mit 86,3 Mio. Euro nahezu konstant. Für Württemberger Weine wurden 2013 durchschnittlich 3,01 Euro je 0,75-l-Flasche (2012: 3 Euro) bezahlt. Damit erhöht sich der Preisabstand der Württemberger Weine im Verhältnis zu anderen Weinen weiter. Der Durchschnittspreis aller im Lebensmittelhandel gekauften Weine liegt bei 2,13 Euro.
Das Markenweingeschäft der WZG habe sich laut Weidmann gut entwickelt. Als Beispiel wurde die Linie „Nationales Rebsortensortiment“ in der 0,75-l-Flasche genannt. Diese habe sich mit einem erneuten Zuwachs von 90.000 Flaschen (+ 2,1 Prozent) auf 4,40 Mio. Flaschen einmal mehr als Erfolgsgarant bestätigt. Der Lebensmittel-Einzelhandel habe, so Weidmann, in den vergangenen Jahren seine Kompetenz im Weinbereich erheblich ausgebaut. Diese Entwicklung ginge zu Lasten des Fachhandels und des Direktverkaufs der Winzer.