Der Kaffeekonsum in Deutschland ist im Jahr 2024 auf 163 Litern pro Kopf gesunken. Der Pro-Kopf-Konsum von Kaffee hatte während der Corona-Pandemie mit 169 Litern in den Jahren 2021 und 2022 seinen Höchststand erreicht. Seitdem ist der Konsum rückläufig. Im Jahr 2023 lag er bei 166 Litern, wie der Deutsche Kaffeeverband mitteilte.
Löslicher Kaffee und Mixtures besonders gefragt
Besonders stark wuchs im vergangenen Jahr jedoch die Nachfrage nach löslichem Kaffee und sogenannten Mixtures. Der klassische lösliche Kaffee legte laut der Mitteilung um 2 Prozent zu. Die als Einzelportionen angebotenen Mixtures, die teilweise bereits Zucker und Milchpulver enthalten, verzeichneten ein Absatzplus von 6 Prozent. „Die sogenannten Mixtures haben sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt“, erklärte Holger Preibisch, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Kaffeeverbandes.
Auch nachhaltig zertifizierte Kaffees mit Bio-Siegel oder Zertifizierungen von Fairtrade und Rainforest Alliance legten deutlich zu. Der Absatz in diesem Segment stieg nach Angaben des Verbands um 8,6 Prozent. „Rund jede fünfte Kaffeepackung trägt inzwischen ein Nachhaltigkeitssiegel“, berichtete Preibisch. Das Segment ganze Bohnen wuchs um knapp 2 Prozent.
Tchibo erhöht die Preise
Der Außer-Haus-Konsum von Kaffee nahm leicht zu. Die Verbraucher tranken etwa 1 Prozent mehr Kaffee to-go, am Arbeitsplatz und in der Gastronomie, wie der Verband mitteilte.
Die Verbraucher müssen sich allerdings auf steigende Kaffeepreise einstellen. Der Kaffeehändler Tchibo hat seine Preise bereits Mitte Februar um 50 Cent bis 1 Euro pro Pfund erhöht. Agrarmarkt-Experten hatten Ende 2024 für das Jahr 2025 einen deutlichen Preisanstieg vorhergesagt. Bei Kaffee der unteren Preisklasse in Großpackungen sei mit einem Anstieg von mindestens 30 Prozent zu rechnen, prognostizierte Carlos Mera von der Rabobank in London. Ein Grund für die steigenden Preise ist die schlechte Ernte im wichtigsten Erzeugerland Brasilien, die auf die Folgen des Klimawandels zurückzuführen ist.