Haribo Weiterer Widerstand gegen Werksschließung

So einfach, wie sich Haribo die Schließung seines Werks in Wilkau-Haßlau nahe Zwickau vorgestellt hat, wird es wohl nicht. Nun hat sich nach Aussage von Bürgermeister Stefan Feustel auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU, Foto) eingeschaltet und macht sich für den Erhalt stark. Er habe bereits mit der Geschäftsführung des Süßwarenherstellers gesprochen.

Donnerstag, 12. November 2020 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
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Bildquelle: CDU-Landesverband Sachsen

Als Nächstes wolle man auf die Eigentümerfamilie zugehen, sagte Feustel, demzufolge Kretschmer bei dem Treffen zugeschaltet gewesen sei. Der Regierungschef hält sich derzeit in häuslicher Quarantäne auf.

Zuvor hatte bereits Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) an Haribo appelliert, die Schließung des Standortes abzuwenden. Er habe dem Geschäftsführenden Gesellschafter Guido Riegel angeboten, gemeinsam Alternativen zur Schließung zu erörtern, hieß es. So könne der Freistaat in den Bereichen Innovation und Investition unterstützen. Mit einer Online-Petition soll weiterer Druck auf die Geschäftsführung aufgebaut werden. Haribo begründet die für das Jahresende geplante Schließung zum Jahresende damit, dass das Werk nicht mehr wirtschaftlich sei.

Laut Bürgermeister Stefan Feustel ist Haribo einer der letzten größeren Arbeitgeber in der Stadt. Auch für die Stadtkasse wäre das Aus ein herber Schlag: Etwa ein Drittel der Gewerbesteuereinnahmen von vier Millionen Euro zahlt der Goldbären-Produzent.