Süßwarenindustrie US-Strafzölle treffen deutsche Hersteller

Die deutschen Keks- und Backwarenhersteller leiden erheblich unter den von den USA verhängten Strafzöllen auf Süßgebäck in Höhe von 25 Prozent. Die Exporte in die USA sind im ersten Halbjahr laut Bundesverband der deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) um 30 Prozent eingebrochen.

Donnerstag, 03. September 2020, 11:02 Uhr
Lebensmittel Praxis
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Bildquelle: Gianluca Gerardi / Unsplash

Die USA waren für die Hersteller von feinem Gebäck bislang der wichtigste Markt außerhalb der EU. „Die mittelständischen, überwiegend von Familien geführten Unternehmen haben von heute auf morgen und ohne eigenes Verschulden einen wesentlichen Markt verloren, den sie sich über Jahrzehnte sehr mühsam aufgebaut und erschlossen haben“, klagte Andreas Nickenig, Vorsitzender der Fachsparte Feine Backwaren im BDSI.

Dies gefährde auch Arbeitsplätze in Deutschland. Denn das US-Geschäft sei für viele Unternehmen wichtig für die Auslastung der Produktionsstätten.

Hintergrund: Im Handelsstreit zwischen den USA und der EU hatte Washington Ende 2019 nach Industrieprodukten wie Stahl und Aluminium auch europäische Lebensmittel wie Wein, Käse, Butter und Olivenöl mit Strafabgaben belegt. Auch bestimmte Backwaren waren und sind davon betroffen. Amerika sieht den Schritt als Vergeltung für rechtswidrige EU-Subventionen für den Flugzeugbauer Airbus, den Hauptrivalen des US-Herstellers Boeing.

Der Verband plädierte für die Einrichtung eines europäischen Ausgleichsfonds zur Entschädigung unbeteiligter Branchen bei Auseinandersetzungen wie dem Airbus-Streit. Länder wie die USA und China verfügten bereits über entsprechende Instrumente.

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