Innofact-Studie Fleisch Keiner will Billig-Fleisch – zahlen sollen andere

Gerade unter dem Eindruck der Corona-Ausbrüche in Schlachthöfen sind die Menschen in Deutschland wieder hoch sensibilisiert. Die Mehrheit der Bundesbürger fordert daher, dass der Staat bei Arbeitsbedingungen sowie Tierhaltung einschreiten muss. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Innofact-Studie.

Freitag, 03. Juli 2020 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
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Ganze 72 Prozent der 1.050 repräsentativ Befragten meinen, dass der Gesetzgeber tätig werden muss, da der Markt alleine nicht in der Lage ist, die Probleme zu lösen. Im Gegenzug wären insgesamt 68 Prozent bereit, mehr für das Fleisch zu bezahlen, wenn eine bessere Haltung und Umgang mit den Tieren gewährleistet ist. Die Befragung lief in der KW 26 (ab 22. Juni).

Auch wenn die Bauern für ihre Tiere einen höheren Preis bekämen, wäre eine höhere Zahlungsbereitschaft vorhanden. Diese macht auch nicht vor den Mitarbeitern der Schlachthöfe halt: Im Sinne besserer Arbeitsbedingungen und höherer Gehälter für die Mitarbeiter in den Zerlegebetrieben wären die Kunden bereit, tiefer in die Tasche zu greifen.

Allerdings zeigt sich die ganze Ambivalenz des Themas, wenn man allein nach dem Preis des Fleisches fragt, ohne weitere Bedingungen zu nennen. Dem Statement „Trotz der Probleme in der Fleischwirtschaft sollte es keine deutlichen Preiserhöhungen geben. Fleisch sollte für jeden erschwinglich bleiben.“ stimmen immerhin 42 Prozent zu. Das Thema ist also noch längst nicht gegessen. Es wird noch viel Überzeugungsarbeit geleistet werden müssen, um einen echten Wandel beim Fleischkonsum anzustoßen. Es bleibt daher abzuwarten, wie lange der Impuls aus dem aktuellen Skandal vorhält, so das Fazit von Innofact.